Rigorose Kontrollen

Polizei soll Kirchengeher am Kreuzweg abzocken

Oberösterreich
15.03.2025 09:00

„Um Himmels Willen, schon wieder ein Strafzettel.“ Binnen weniger Monate wurde ein Welser während des Messebesuchs am Kreuzweg – so der Straßenname – dreimal bestraft. Die Polizei bestätigt die rigorosen Kontrollen und räumt Fehler ein. Der Chefinspektor empfiehlt wegen mangelnder Beschilderung Einsprüche.

Mit Abzocke-Vorwürfen sieht sich die Welser Stadtpolizei konfrontiert. Vor allem Kirchgänger beklagen, dass sie am Kreuzweg – so der Straßenname – zum Teil nicht rechtmäßig zur Kasse gebeten werden. Insbesondere an Sonntagen sollen die Ordnungshüter die Nebenstraße im Stadtteil Lichtenegg ganz genau ins Visier nehmen. Ein Welser Autofahrer und regelmäßiger Besucher des katholischen Gottesdienstes in der nahe gelegenen Zeltkirche erhielt seit Dezember gleich dreimal einen Strafzettel.

(Bild: Krone KREATIV/Markus Wenzel)

Der 30-Euro-Buße für das Überragen des abgestellten Pkw auf die Fahrbahn folgte schon bald die nächste Verfügung über 30 Euro. Der Grund: parken auf einer Fahrbahn mit Gegenverkehr, auf der nicht mindestens zwei Fahrstreifen für den fließenden Verkehr freigeblieben sind. Strafe Nummer drei in der Höhe von 60 Euro handelte er sich wegen der Missachtung des Fahrverbots ein.

Lücken bei Beschilderung
Laut den ÖAMTC-Rechtsexperten hat der Autolenker aber hohe Erfolgsaussichten bei einem Einspruch. Auf der Zufahrtsstraße (Sonnsteinstraße) zum Kreuzweg finden sich keinerlei Hinweise auf ein Fahrverbot – siehe Grafik oben. Dieses wurde im November 2022 verordnet.

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Ich habe die Anordnung erteilt, dass an Sonntagen rigoros kontrolliert wird.

Chefinspektor Andreas Weidinger

„Mit Fahrverboten habe ich generell keine Freude. Es wurde vom Magistrat verordnet. Wir müssen es überwachen, da es zuletzt sehr viele Beschwerden der Anrainer gab“, bestätigt und rechtfertigt Chefinspektor Andreas Weidinger das harte Vorgehen. „Ich habe die Anordnung erteilt, dass an Sonntagen rigoros kontrolliert wird. Mit der Pfarre habe ich darüber gesprochen. Unser Vorgehen wurde den Kirchgängern auch kundgetan. Ich hoffe, dass endlich Ruhe einkehrt“, so Weidinger.

Polizist rät zu Einspruch
Besonders während des kroatischen Gottesdienstes um 13 Uhr soll es zu chaotischen Zuständen im Umfeld der Kirche kommen. Zur besagten 60-Euro-Strafe sagt Weidinger: „Ich empfehle einen Einspruch. Der Lückenschluss mit der Beschilderung in der Sonnsteinstraße wird schon bald geschlossen.“ 

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