Wirtschaftsbund verlor

Nach Kammer-Beben: „Keine Personaldiskussion!“

Steiermark
14.03.2025 18:20

Das Ergebnis der steirischen Wirtschaftskammerwahl ist ein Paukenschlag: Der ÖVP-Wirtschaftsbund ist zwar erwartungsgemäß deutlich die Nummer 1, verliert aber fast zwölf Prozentpunkte. Klar zulegen konnten die Freiheitliche Wirtschaft und die Unos/Neos. Die Wahlbeteiligung sank auf dramatische 27,8 Prozent.

Vor fünf Jahren jubelte Josef Herk noch an der Seite des damaligen Landeshauptmannes Hermann Schützenhöfer und von Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl über sensationelle 71 Prozent. Am Freitag passte der wolkenverhangene Himmel über Graz perfekt zum Gemütszustand des Murtalers: Sein Wirtschaftsbund rasselte auf unter 60 Prozent, verlor knapp zwölf Prozentpunkte. Als kurz nach 16 Uhr in der Kammerzentrale in der Körblergasse die Ergebnisse präsentiert wurden, war kein Politiker da. Der verhaltene Applaus glich eher einer Beileidsbekundung.

„Das Ergebnis schmerzt natürlich. Auch wenn man sagen muss, dass wir natürlich auf einem hohen Niveau gewesen sind und noch immer die klare Nummer eins sind“, schnauft der neue und alte WKO-Präsident durch. An Rücktritt denkt er trotz der herben Verluste nicht: „Das ist aktuell kein Thema! Aber natürlich übernehme ich die Verantwortung.“ Auch WB-Direktor Jochen Pack macht dem Präsidenten die Mauer: „Eine Personaldiskussion stellt sich nicht. Aber wir müssen dieses Ergebnis kritisch analysieren.“

Historisches Ergebnis für Freiheitliche Wirtschaft
Der große Sieger bei der Kammerwahl war die Freiheitliche Wirtschaft (FW), die ihr Ergebnis auf 16,6 Prozent mehr als verdoppeln konnte. „Wir freuen uns natürlich sehr über dieses historische Ergebnis“, jubelte Landesobmann Thomas Kainz. Auf Platz drei folgt der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband (SWV) mit 9,8 Prozent, gefolgt von den Unos mit dem Spitzenduo Christian Kovac und Vinzenz Harrer, die von 1,1 Prozent auf 7,2 Prozent stiegen. „Dieses Ergebnis sendet ein klares Signal: Die steirischen Unternehmer fordern Veränderung“, ist Kovac überzeugt. Nur noch auf Platz fünf landete die Grüne Wirtschaft (GW) mit 7,1 Prozent.

Desaströs war die Wahlbeteiligung – diese sank von 38 auf 27,6 Prozent! „Dieser Trend zeigt sich in ganz Österreich. Offenbar ist es uns nicht gelungen, unsere Mitglieder ausreichend zu motivieren“, schüttelt Herk den Kopf. Auch Landeshauptmann Mario Kunasek zeigt sich fassungslos, trotz der starken blauen Zugewinne: „Die miserable Wahlbeteiligung muss ein Weckruf für sämtliche politische Verantwortungsträger sein, um endlich weitreichende Reformen in der Kammer umzusetzen.“ 

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