Ärger wegen Ersatzmaut

Vignetten-Wirbel: So wären Strafen zu verhindern

(Bild: P. Huber)

Wer die Ummeldung der digitalen Vignette bei einem neuen Kennzeichen vergisst, der muss ebenso Strafe zahlen wie jemand, der sie absichtlich nicht zahlt. Diese Ungerechtigkeit ärgert nicht nur viele „Krone“-Leser, auch der ÖAMTC möchte dagegen vorgehen.

Für große Aufregung hatte das Vignetten-Dilemma eines Kremsers gesorgt. Wie berichtet, hatte der 59-Jährige nach dem Umzug in einen anderen Bezirk vergessen, das digitale Autobahnpickerl auf sein neues Kennzeichen umzumelden. 120 Euro Strafe waren die Folge. Die ASFINAG begründete ihr Handeln mit der Mautordnung, die nicht nach dem Grund eines „Nichtkaufs“ unterscheidet.

Rechtlich in Ordnung
Die Forderung einer Ersatzmaut ist daher rechtens, wie auch der ÖAMTC bestätigt. „Einerseits besteht das gesetzliche Recht, die digitale Vignette bei übersiedlungsbedingtem Kennzeichenwechsel mitzunehmen. Die betroffenen Autobesitzer müssen aber die ASFINAG natürlich darüber informieren, um von der Regelung profitieren zu können. Andernfalls hat diese darüber keine Kenntnis“, so Ursula Zelenka. Aus Datenschutzgründen würde keine automatische Weiterleitung erfolgen. 

Weil aber der Automobilclub regelmäßig wegen der fehlenden Kulanz kontaktiert wird, setzt er sich schon länger für eine kundenfreundliche Lösung ein. Der unkomplizierteste Ansatz wäre es, bereits beim Zulassungsvorgang beziehungsweise beim Aushändigen der neuen Tafeln auf die möglichen Konsequenzen hinzuweisen. „Wir bemühen uns seit Jahren, die Zulassungsstellen in die Pflicht zu nehmen, denn sie sind unmittelbar an den Leuten dran“, heißt es seitens des ÖAMTC. Die Mitarbeiter könnten im Zuge des Ummeldevorgangs erinnern, nicht auf die Änderung der digitalen Vignette zu vergessen. „Das wäre ein lückenloses System. Wir wissen nicht, woran das genau scheitert“, so der ÖAMTC.