Die Saalfeldener Politik streitet erneut wegen des Kika-Projekts: Der Stadt-Vize kritisiert den Bürgermeister aufgrund einer Stellungnahme bezüglich der Standortverordnung. Der Stadtchef wehrt sich, betont aber seine Zweifel bezüglich der Konkurrenz für das Stadtzentrum.
Mitte September hat die Saalfeldener Stadtpolitik mit einem knappen „Ja“ ihren Segen für das Kika-Projekt gegeben – obwohl die Bürgermeister-Partei dagegen war. Wie berichtet, haben zwei Pinzgauer Unternehmer einen Plan zur Revitalisierung des seit Mitte 2023 leer stehenden Kika-Gebäudes vorgelegt: mit mehreren neuen Geschäften, einem Indoor-Spielplatz und möglichen Räumen für Vereine oder Start-ups. Das wurde von Kaufleuten im Stadtzentrum kritisch gesehen.
„Demokratiepolitisch bedenklich“
Nun, drei Monate später, gibt es wegen des Projekts wieder Streit in der Stadtpolitik: Vize-Bürgermeister Thomas Haslinger (ÖVP) kritisiert dabei den SPÖ-Bürgermeister Erich Rohrmoser scharf. Grund: Der Stadtchef habe laut Haslinger eine negative Stellungnahme zur Standortverordnung an das Land geschickt. „Das ist demokratiepolitisch bedenklich. Ich finde es traurig, da es zu dem Projekt einen ganz klaren Beschluss der Gemeinde gibt. Ein solches Verhalten ist eines Bürgermeisters nicht würdig“, unterstreicht Haslinger.
Die „Krone“ sprach Rohrmoser auf die Kritik an. „Ich setzte ja keine Maßnahmen gegen den Gemeinde-Beschluss“, betont der SPÖ-Stadtchef und wehrt sich gegen die Kritik des Vize: „Haslinger hat sich die Standortverordnung nicht genau durchgelesen. Es ist kein Einspruch.“ Laut dem Stadtchef gäbe es „inhaltliche Fehler“, die geändert gehören. „Dazu habe ich auch meine Bedenken deponiert. Mit der Widmung wird Tür und Tor geöffnet“, meint Rohrmoser zu möglichen Konkurrenzgeschäften für die Innenstadt. Das Land prüft nun die Stellungnahmen zur Standortverordnung. Das Projekt könnte, sofern es glatt läuft, heuer realisiert werden. A. Lovric
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