In Hernals droht 120 Kindern die Schließung ihrer Schule. Viele haben besondere Bedürfnisse. Eltern sind geschockt.
Rund 120 Kinder besuchen die Lernwerkstatt Wien West in Hernals. Rund 40 Prozent der Volksschüler haben eine Sprachstörung. Durch den gemeinsamen, inklusiven Unterricht wird ihre Entwicklung deutlich begünstigt. Seit mehreren Jahren gibt es diese Form des Unterrichts. Doch nun droht dem Projekt das Aus.
Eltern kurzfristig informiert
„Wir haben erst vor wenigen Tagen erfahren, dass unsere Schule geschlossen wird. Ein funktionierendes Modell der Inklusion wird zerstört, Kinderrechte ignoriert und umliegende Schulen zusätzlich belastet“, so Stefanie Bramböck, selbst eine betroffene Mutter. Aber offensichtlich ist genau das geplant. Das Gebäude in der Hernalser Hauptstraße teilt man sich nämlich mit der Sonderschule für körperbehinderte Kinder.
„Aufgrund des steigenden Bedarfs an Schulplätzen für körper- und mehrfachbehinderte Kinder wird es in den kommenden Jahren notwendig sein, zusätzliche Klassen für sie zu errichten“, heißt es aus der Bildungsdirektion zur „Krone“. Also müssen die sprachgestörten Schüler ausziehen. Sie sollen in eine Einrichtung im 16. Bezirk übersiedeln. Mit dieser Lösung wolle man auch den hohen Bedarf an Volksschulplätzen in Ottakring decken.
Extreme Unsicherheiten für Kindern
Für die betroffenen Eltern absolut keine Option: „Für Kinder mit diesem spezifischen Förderbedarf ist so ein Schulwechsel von einer gewohnten Umgebung mit extremen Unsicherheiten verbunden und sehr schwierig. Man kann sie nicht einfach nehmen und woanders hinsetzen. Die Kinder werden nicht nur aus ihrer gewohnten Umgebung, sondern auch dem sozialen Umfeld herausgerissen.“
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