„Wollte Kindernamen“

Prozess um Penis-Tattoo als Andenken aus dem Häfen

Gericht
14.03.2025 22:52

Was passiert hinter den hohen Gefängnismauern der Justizanstalt Josefstadt? Im Oktober 2023 sollen Häftlinge einen Zellengenossen mit einem fragwürdigen Kunstwerk verziert haben. Dafür sitzt nun ein schwer vorbestrafter 39-Jähriger vor Gericht und sagt: „Er wollte ein Tattoo.“ Nur das Motiv wurde wohl missverstanden ...

Dass es in der Justizanstalt Josefstadt – in der jetzt auch der gefallene Immobilien-Jongleur René Benko sitzt – nicht immer harmonisch zugeht, ist wohl einem jeden klar. Ein Häftling trägt aber ein ganz besonderes „Souvenier“ aus seiner Zeit dort davon. Sein Schulterblatt ziert jetzt ein amateurhaft gestochenes männliches Geschlechtsteil. „Vielleicht haben Sie geglaubt, das ist irgendwie lustig“, klagt der Staatsanwalt einen 39-jährigen Ungar wegen Körperverletzung mit Dauerfolgen an.

Peckerl mit Ruß, Shampoo und Nagel
Er teilte sich mit dem Opfer eine Zelle, soll ihn in einer Oktobernacht 2023 zuerst zusammengeschlagen, dann mit Häfenbrüdern auf einen Sessel gedrängt und eine Glatze rasiert haben. Mit einem Nagel und Tinte aus einer Ruß-Shampoo-Mischung habe der Ungar schließlich einen Penis in der Haut des Mannes verewigt.

Aus Kindernamen wurde Penis-Tattoo
Das sei aber gar nicht er gewesen, beteuert der 39-Jährige im Wiener Landl. Außerdem: „Er wollte ein Tattoo. Den Namen seiner Kinder.“ Der fünffach Vorbestrafte sei daneben im Bett gelegen, hätte ferngeschaut und das Geschehen nur aus dem Augenwinkel beobachtet. „Als ich wieder hingeschaut hab’, war da aber ein Penis.“

„Opfer einer Häfen-Intrige“
„Sie hätten verhindern müssen, dass eine strafbare Handlung passiert“, sagt der Staatsanwalt. „Ich wollte mich nicht einmischen“, zuckt er mit den Schultern. Sein Verteidiger ist sicher: „Er scheint Opfer einer klassischen Häfen-Intrige geworden zu sein.“

Das Opfer, das auch in Handschellen vorgeführt wird, kann dazu am ersten Prozesstag nicht befragt werden. Der Mann spricht kein Deutsch und braucht einen Dolmetscher. Es wird also vertagt.

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