Skoda echt billiger?

VW Tayron und Skoda Kodiaq: Brüder im Vergleich

Motor
15.03.2025 08:00

Mit dem Tayron schließt VW nun die Lücke zwischen Tiguan und Touareg wieder. Das siebensitzige Mittelklasse-SUV tritt die Nachfolge des nicht mehr gebauten Tiguan Allspace an und trifft dabei auf einen starken Konkurrenten aus dem eigenen Konzern: den Kodiaq von Baukastenschwester Skoda. Ein Vergleich.

Der seit 2023 gebaute Kodiaq und der frisch eingeführte Tayron basieren beide auf der Konzernplattform MQB evo – und gestalten sie auch ähnlich aus. Der VW ist mit 4,79 Metern eine halbe Handbreit länger, der Skoda dafür eine Idee breiter. Der Radstand – wichtig für das Raumangebot bei den Passagieren – ist mit 2,79 Metern identisch. Innen bieten die Geschwister auf Wunsch fünf oder sieben Sitze sowie sehr geräumige Gepäckabteile.

Der Kodiaq fasst dabei noch ein paar Liter mehr – getreu dem Anspruch der Tschechen, mehr Auto fürs Geld zu bieten als die etwas edlere deutsche Schwester. Wem der Kofferraum nicht reicht, der kann bei den beiden Modellen noch mindestens 2,3 Tonnen an den Haken nehmen, in einigen Tayron-Varianten sind bis zu 2,5 Tonnen möglich.

Eine enge Verwandtschaft ist auch im Cockpit zu erkennen. Die beiden großen SUVs orientieren sich dort am aktuellen Grund-Layout des MQB-Baukastens, das man auch vom Tiguan kennt. Das heißt: breite Mittelkonsole mit Luftausströmern, darüber ein großer, frei stehender Touchscreen, über den ein Großteil der Infotainment-Funktionen gesteuert werden. Auch die Instrumente hinter dem Lenkrad sind als Bildschirm ausgeführt.

Mehr Regler im Skoda
Unterschiede zwischen den beiden Marken gibt es unter anderem bei der maximalen Größe des Bildschirms in der Mitte, die bei VW bei bis zu 15 Zoll liegt. Skoda-Kunden müssen selbst beim Top-Navi mit höchstens 13 Zoll vorliebnehmen - ein Wert, den bereits der Basis-Screen im VW nahezu erreicht. Einen Teil der Fläche nimmt dann allerdings die Klimaanlagen-Bedienung ein, die bei Skoda praktischerweise über physische Regler läuft.

VW Tayron (Bild: Volkswagen)
VW Tayron
Skoda Kodiaq (Bild: Škoda)
Skoda Kodiaq
Skoda Kodiaq (Bild: Škoda)
Skoda Kodiaq

Bei den Antrieben bedienen sich Tayron und Kodiaq ebenfalls aus den gleichen Regalen – mit feinen Unterschieden. So haben die Wolfsburger exklusiv Zugriff auf den starken Plug-in-Hybrid mit 272 PS und mehr als 100 Kilometern E-Reichweite, der als Top-Triebwerk fungiert. Einstiegstriebwerk ist in beiden Modellen ein 1,5-Liter-Mildhybridbenziner mit 150 PS und Frontantrieb. Zudem gibt es 2,0-Liter-Benziner und -Diesel, teils mit Allradantrieb. Beide Konzerngeschwister gibt es außerdem mit einem 204 PS starken Plug-in-Hybrid, Skoda bietet den Kodiaq zudem als sportliches RS-Modell mit entsprechender Optik und 265 PS an.

Rein elektrische Varianten finden sich nicht im Angebot, sie sind den etwas kleineren Stromern VW ID.5 und Skoda Enyaq vorbehalten. Für die Kraftübertragung ist immer ein Doppelkupplungsgetriebe zuständig, Handschaltung gibt es nicht.

Undurchsichtige Preisgestaltung
Bei den Preisen gönnt sich VW etwa 4000 Euro Aufschlag - ausstattungsbereinigt. In der Preisliste ist das so nicht auf den ersten Blick erkennbar: Weil der Kodiaq schon in der Basis sehr viel Sonderausstattung an Bord hat, liegen die Grundpreise durch die Bank sogar über denen des VW Tayron.

VW Tayron (Bild: Stephan Schätzl)
VW Tayron
VW Tayron (Bild: Stephan Schätzl)
VW Tayron
Skoda Kodiaq (Bild: Stephan Schätzl)
Skoda Kodiaq
Skoda Kodiaq (Bild: Stephan Schätzl)
Skoda Kodiaq

Der Basis-Tayron mit Basis-Benziner ist in der Grundausstattung Life für 48.690 Euro, als Sondermodell Friends für 48.890 Euro zu haben; der identisch motorisierte Kodiaq kostet mindestens 51.490 Euro.

Der 204-PS-PHEV steht im Kodiaq mit 56.190 Euro in der Liste, im Tayron eingebaut werden 53.490 Euro fällig. Es lohnt sich also, genau auf die Ausstattungslisten zu schauen, bevor man den VW als vermeintliches Schnäppchen bestellt.

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