Nach der Wahlschlappe bei der Kammerwahl steigt der Druck auf WKO-Präsident Josef Herk. Für den Murtaler mutieren jetzt seine markigen Sprüche, die er nach der Landtagswahl in Richtung Ex-ÖVP-Chef Christopher Drexler abfeuerte, zum Bumerang.
„Wenn in einem Unternehmen das Geschäft schlecht läuft, wird die Position des Geschäftsführers hinterfragt. Das ist in einer Partei nicht anders. Man muss dann alles hinterfragen, so selbstkritisch muss man sein. Nichts ist gottgegeben und durch Handauflegen wird nichts besser.“ Diese Aussage stammt Josef Herk im Nachgang zur Landtagswahl. Der WKO-Boss war dem Vernehmen nach, eine der maßgeblichen Kräfte, die letztlich Ex-Landeshauptmann Christopher Drexler auch seinen Job als ÖVP-Landeschef gekostet haben.
Diese markigen Sprüche und das resolute Auftreten fallen dem Murtaler jetzt natürlich auf den Kopf. Nach einem Minus von knapp 12 Prozent bei den Kammerwahlen steht jetzt der Wirtschaftsbund-Chef selbst gewaltig unter Druck. Bezeichnend auch, dass sich am Freitagabend kein einziger ÖVP-Vertreter in der Kammerzentrale in der Körblergasse blicken ließ. Einen Rücktritt schloss Herk am Wahlabend zwar aus, und auch die Vertrauensfrage im WB-Vorstand wird er wohl „überleben“, dennoch weiß er selbst wohl am besten, dass sich in der Kammer etwas ändern muss. Ein weiter wie bisher geht sich einfach nicht mehr aus.
Denn noch alarmierender als der schwarze Absturz in der Wählergunst ist die Beteiligung am WKO-Urnengang: Fast dreiviertel aller Wahlberechtigten in der Steiermark pfiffen auf die Stimmenabgabe. Mit nicht einmal 28 Prozent ist ein historischer Tiefpunkt erreicht. Dabei bräuchte es gerade in Zeiten wie diesen eine potente Interessensvertretung und starke Sozialpartner. Wenn diese Erkenntnis aber „draußen“ nicht ankommt, macht die Kammer etwas falsch.
Einen schönen Start ins Wochenende!
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