Drei Jahre Diskussionen, die bis vor Gericht führten: Den geplanten Bau einer neuen Schützhütte in der Sonderschutzzone Gamsgrube im Nationalpark Hohe Tauern wollte der Alpenverein verhindern. Das Landesgericht Klagenfurt lehnte nun die Klage aber ab.
Die Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG) hatte den Bau einer neuen Schutzhütte im Sonderschutzgebiet Gamsgrube oberhalb der Pasterze im Nationalpark Hohe Tauern und einer Galerie zum Schutz des Weges, den die GROHAG zu erhalten hat, geplant. Die Hütte sollte die 2016 abgerissene Hofmannshütte des Alpenvereins ersetzen. Der Naturschutzbund sprach sich gegen das Projekt im Sonderschutzgebiet aus. Land Kärnten und Gemeinde Heiligenblut standen hinter dem Vorhaben der GROHAG. Laut Alpenverein stünden die Grundflächen aber gar nicht im Eigentum der GROHAG, was der Verein vor Gericht klären lassen wollte. Die Klage wurde nun abgewiesen.
Grundlagen des Grunderwerbes aus den 1930ern seien aufgrund der Wirren der Zeit nicht mehr nachvollziehbar. Wegen der Erhaltungs- und Pflegemaßnahmen seien die Flächen zudem durch die GROHAG ersessen worden. Grenzsteine seien ebenfalls zu finden – und eine illegale Versetzung dieser sei nicht nachweisbar. Die Klage wurde also am Landesgericht Klagenfurt abgewiesen. Der Alpenverein, der davon ausging, es handle sich ums einen Grund, wird berufen.
Die GROHAG ist mit dem Urteil naturgemäß zufrieden. „Wir können mit dem Gamsgrubenweg-Urteil sehr gut leben und werden nicht in die Berufung gehen. Wir wollen deeskalierend und positiv wirken, daher bleibt unsere Hand zum Österreichischen Alpenverein ausgestreckt. Wir hoffen auf gute gemeinsame Lösungen für viele weitere Projekte in den Hohen Tauern, in der Glockner-Gruppe und auch am Gamsgrubenweg“, so Johannes Hörl, Alleinvorstand der GROHAG, der sich mit Alpenvereinspräsident Wolfgang Schnabel zusammensetzen will. Denn es solle ein positiver und gemeinsamer Weg für zukünftige Projekte gefunden werden.
Planung für Schutzhütte soll wieder weiterlaufen
Dazu gehört auch das altbekannte Projekt: Schutzhütte und Galerie nach dem sechsten Tunnel zum Schutz des Weges. Vor drei Jahren war von einer Investitionssumme von 3,5 Millionen Euro die Rede. Wegen der Witterungslage im Hochgebirge und der Steinschlaggefahr sei dies laut GROHAG unbedingt notwendig.
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