Vor 23 Jahren gründete Peter Krasser den Verein „Schule Äthiopien“. Mit dem Bau der 20. Schule und einem Generationenkonzert mit Peter Kraus zieht der weststeirische Millionenspender nun einen Schlussstrich. Die „Krone“ bat ihn zur Bilanz seines Lebenswerks.
Was ein einzelner Mensch mit Herz und Disziplin Großes bewirken kann, lässt sich mit Peter Krasser aus Wies eindrucksvoll belegen. Seit fast einem Vierteljahrhundert unterstützt der ehemalige Volksschuldirektor die Afrikahilfe „Menschen für Menschen“. Der verstorbene Schirmherr Karlheinz Böhm hat den beherzten Weststeirer in die ärmsten Regionen Äthiopiens geführt, um dort die bettelarme Bevölkerung zu unterstützen. „Seit meinem 50. Geburtstag sammle ich Geld für den Bau von Schulen. Ich hätte mir damals nie erträumen lassen, welche Dimensionen dieses Herzensprojekt annehmen wird“, strahlt der 73-Jährige beim Blick auf den Bauplan der nächsten Schule. „Das ist bereits die 20. Schule!“
Vier Millionen Euro hat Peter Krasser bisher zusammengetragen. Erlöse aus 200 Aktionen und Veranstaltungen, die das Organisationstalent auf die Beine gestellt hat. Darunter Kabarettabende mit der Ermi-Oma und Thomas Stipsits, Konzerte mit Pizzera und Jaus oder beachtliche Kunstauktionen mit namhaften Künstlern. „Es haben sich in all den Jahren echte Freundschaften entwickelt. Ich bin bei Ernst Fuchs, Erik Brauer oder Günter Brus ein und aus gegangen. Sie alle haben mich unterstützt.“
Ein allerletztes großes Charity-Event
Mit dem Generationenkonzert am 22. März in Deutschlandsberg setzt Krasser nun den krönenden Abschluss seines langjährigen Engagements. An diesem Charity-Abend stehen Billie Steirisch, Opus & Schick Sisters und der unverwüstliche Peter Kraus auf der Bühne. Der Wahlsteirer feiert am Dienstag seinen 86. Geburtstag und fasziniert noch immer mit kräftiger Stimme und swingendem Hüftschwung. „Dem Peter Kraus habe ich über die Gemeinde Gamlitz einen Brief zukommen lassen. Er hat sofort reagiert und mir fix zugesagt“, freut sich Peter über Peter.
Auch mit dem pensionierten Opus-Sänger Herwig Rüdisser gibt es beim „Generationenkonzert“ ein Wiedersehen. Opus gehört zu den treuen Gönnern der steirischen Schulbauinitiative, die 25.000 Kindern eine gute Schulausbildung ermöglicht. „Jeder gespendete Euro bringt den 28-fachen Ertrag“, rechnet Peter Krasser vor. „Wenn wir Europäer den Afrikanern ein Leben im eigenen Land ermöglichen, dann strömen sie auch nicht aus Not und Hunger zu uns. Dann braucht es auch keine Festung Österreich“.
Biologische Uhr stellt karitativen Betrieb ein
Ein Drittel seines Lebens hat Peter Krasser seinem Herzensprojekt gewidmet und viel bewegen können. „Ich kann nicht die ganze Welt retten, aber auch als Einzelner viel bewegen. Ich bin deswegen kein Gutmensch und erwarte mir auch keine Dankbarkeit. Der Blick in die strahlenden Gesichter der Kinder ist Dank genug“, meint der Weststeirer, der fern der Heimat mit Zepter und Insignien zum „Ehrenbürger“ ernannt wurde.
„Ich muss meine biologische Uhr respektieren und nun meinen karitativen Ein-Mann-Betrieb ruhigstellen. Ganz zur Freude meiner Frau, auch wenn sie weiß, dass es bei mir nie ganz ruhig sein wird.“
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