Der GAK muss zum Abschluss im Grunddurchgang am Sonntag zu Rapid, das noch um einen Platz in der Meistergruppe kämpft. Für Lukas Graf sind Spiele gegen solche Gegner und vor solchen Fans ein wahr gewordener Traum. Dabei hatte der Verteidiger seine Schuhe sogar schon einmal an den Nagel gehängt.
Eine Achterbahnfahrt der Gefühle war die bisherige Saison für Lukas Graf. Nicht nur, weil sein GAK mittendrin im Abstiegskampf steckt, sondern auch für ihn persönlich. Nach dem Start gegen Salzburg über 90 Minuten mit einer guten Leistung am Feld, durfte er die folgenden sieben Spiele nur zuschauen. Sechsmal davon sogar nur von der Tribüne. Ehe er dann gegen die Austria sein Team sogar als Kapitän aufs Feld führen durfte. Rasen, Bank, Tribüne – die gesamte Spielzeit wechselte sich das ab.
„Du spielst und weißt, dass es eine gute Partie war. Und im nächsten Match bist du gar nicht im Kader. Das ist natürlich nicht einfach für den Kopf“, erzählt der 30-Jährige. Doch Aufgeben war für ihn nie eine Option. „Ich bin Profi genug und muss das annehmen. Im Endeffekt zählt der Verein und nicht ich. Ich habe weiter Gas gegeben und bin belohnt worden.“ Denn zuletzt absolvierte er gegen die Austria und gegen Sturm wieder die volle Distanz.
Ganz spezielle Erinnerungen an Rapid
Am Sonntag geht es für ihn gegen Rapid. Und an die Hütteldorfer hat er spezielle Erinnerungen: „Ich kann mich noch erinnern, als ich ein Kind war und in der Jugend bei Kapfenberg gespielt habe. Da war ich in der Bundesliga Balljunge gegen Rapid“, denkt Graf zurück. Damals war ihm klar: „Vor der Mauer der Rapid-Fans zu stehen, diese Stimmung zu spüren, war richtig geil. Damals habe ich schon den Traum gehabt, dass ich bei solchen Spielen am Platz stehen will.“ Mittlerweile kennt er das Gefühl. „Aber als Spieler denke ich jetzt gar nicht mehr darüber nach, ist es ein Spiel wie jedes andere.“
Auf die Defensive des GAK um Graf wartet im Allianz Stadion eine harte Nuss. Der Druck liegt bei Rapid. Das weiß auch er, denn die Hütteldorfer kämpfen noch um den Einzug in die Meisterrunde. Das Europacup-Spiel gegen Borac Banja Luka hat er im Fernsehen verfolgt. „Rapid hat das sehr gut gemacht, aber die Bosnier haben nicht so aggressiv gegen den Ball gearbeitet, wie wir es machen. Im letzten Drittel sind die Wiener brandgefährlich. Wir müssen sie aus unserer Zone raushalten.“
Lukas Graf ist nun seit Sommer 2016 beim GAK und damit längstdienender Spieler im Kader. Dabei wäre es fast gar nie so weit gekommen: „Damals mit 17 war ich ja schon im Kader von Kapfenberg. Ich hab aber den Fokus und die Freude verloren – alles andere war mir leider viel wichtiger“, denkt der Innenverteidiger, der seit wenigen Monaten auch Vater eines Sohnes ist, zurück. „Ich hab dann bei meinem Heimatverein Thörl wieder angefangen zu spielen, bin dann zum GAK in der Oberliga gewechselt. Dort hab ich auch wieder meine Freude am Fußball gefunden.“ Und nun erwartet ihn am Sonntag der Hexenkessel von Rapid.
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