Ski-Weltcup

Hafjell: Gstrein verpasst Podest, Meillard gewinnt

Ski Alpin
16.03.2025 13:25

Fabio Gstrein hat seinen zweiten Karriere-Podestplatz als Sechster im Hafjell-Slalom verpasst. Der Rückfall des zur Halbzeit drittplatzierten Tirolers war ein Spiegelbild für die sonntägliche Vorstellung des ÖSV-Teams, das noch kollektiv Plätze einbüßte. Der Schweizer Loic Meillard machte in seiner aktuellen Topform das Hafjell-Double aus Riesentorlauf- und Slalom-Sieg perfekt und verhinderte einen „norwegischen“ Vierfachsieg in der Heimat. Die Kugelentscheidung ist vertagt.

Meillard setzte sich trotz einer heiklen Situation mit dem Stock zwischen den Beinen durch. Hinter dem Westschweizer landeten Atle Lie McGrath (+0,21 Sek.), der unter brasilianischer Flagge fahrende Ex-Norweger Lucas Pinheiro Braathen (+0,47), Timon Haugan und Henrik Kristoffersen, der mit 47 Punkten Vorsprung in der Slalomwertung auf Meillard ins letzte Rennen in Sun Valley geht. Österreichs Ski-Männer sind nun 40 Rennen ohne Sieg, die Slalomartisten halten nach elf Saisonrennen bei nur drei Podestplätzen.

Hier das Ergebnis:

Mit Bauchweh: ÖSV-Quintett beim Weltcupfinale
Der nicht ganz fitte Manuel Feller schied mit guten Zwischenzeiten im unteren Teil des ersten Durchgangs aus, auch für Dominik Raschner war das Rennen schnell beendet. Marco Schwarz rutschte als 17. des ersten Durchgangs im zweiten Lauf aus und hat für das Finale der besten 25 Slalomfahrer zu wenige Punkte gesammelt. Johannes Strolz (20.), Joshua Sturm (24.), Adrian Pertl (25.) und Michael Matt (26.) setzten ihre bescheidenen Saisonen fort, wobei es Raschner (Slalomwertungs-23.), Matt (24.) und Strolz (25.) mit viel Bauchweh trotzdem zum Weltcup-Finale schafften.

Gstrein meinte, er sei auf dem langen und flachen Kurs abgesehen vom Mittelteil nicht ins Fahren gekommen. „Nicht das Gelbe vom Ei, so fährt man nicht ganz vorne mit.“ Zwei Zehntel fehlten aufs Podest. Platz sechs spiegle seinen Anspruch am Ende seiner „weitaus besten Saison“ nicht mehr wider, meinte der Ötztaler. „Gut analysieren und beim Finale besser machen.“

Feller schon beim Einfahren „am Limit“
Feller ging Ende des ersten Laufs die Kraft aus. „Wenn du bei einem 20-Sekunden-Kurs beim Einfahren schon am Limit bist, weißt du, dass es ein zäher Tag wird“, meinte Feller und ergänzte mit ironischem Unterton: „Von der Toranzahl der längste Kurs, den ich jemals gefahren bin. Das trifft es genau richtig, wenn man angeschlagen ist.“

Matt befindet sich in der anhaltenden Sinnkrise. „Jetzt fahre ich seit drei Jahren um den 20. Platz herum. So ist das sinnlos, dafür trainiere ich nicht den ganzen Sommer“, sagte der Tiroler völlig ratlos. „Es ist jeder Schwung tot, ich kriege keinen Rebound zurück. Ich drehe mich im Kreis, der Speed geht mir massiv ab.“ Strolz sagte: „Es sollte nicht das große Thema sein, ob man beim Finale dabei ist, oder nicht. Wir alle haben andere Ansprüche.“

Kristoffersen müde, Meillard topfit
Kristoffersen wirkte nach geschaffter Schadensbegrenzung geschlaucht, aber nicht unglücklich. „Beide Läufe waren von der Kurssetzung nicht 100 Prozent für mich. Platz fünf ist dann nicht so schlimm. Ich bin sehr müde jetzt. Ich war krank die ganze Woche.“ Meillard wandelte seine vierte Halbzeitführung erstmals zum Sieg um. „Ich habe das voll ausgeblendet. Ich wusste, das Skifahren ist da und ich fühle mich wohl auf diesem Schnee.“

Er bescherte den Schweizern den bereits 41. Podestplatz der Saison. Schon am Samstag hatten die Eidgenossen mit einem Dreifach-Sieg im Riesentorlauf ihre 40 Jahre alte Bestmarke von Top-3-Platzierungen aus der Ära von Pirmin Zurbriggen geknackt. „Einfach weiter so fahren, es gibt noch vier Rennen“, sagte Meillard und kündigte damit einen Abfahrtsstart in den USA an. „Ich fühle mich gut, ich habe noch Kraft.“

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