"Todesfahrt"

Anklage in den USA nach Tweet auf Mord geändert

(Bild: Plesanton Police Department, Google Maps, krone.at-Grafik)

Rücksichtloses Fahren und Totschlag – so lauteten die ursprünglichen Anklagepunkte gegen Cody Hall aus Kalifornien. Dort hatte der 18-Jährige zwei Radfahrer mit seinem Auto angefahren und dabei einen von ihnen tödlich verletzt. Weil Hall (kleines Bild) nur wenige Stunden zuvor jedoch auf Twitter mit einer "Todesfahrt" geprahlt hatte, änderte die Staatsanwaltschaft die Anklage jetzt von Totschlag auf Mord.

Laut einem Bericht von cnet.com war Hall am 9. Juni mit umgerechnet mehr als 130 km/h durch eine Tempo-70-Zone im kalifornischen Dublin gerast, als er ein mit dem Rad fahrendes Ehepaar anfuhr. Die 58-jährige Diana Hersevoort wurde dabei tödlich verletzt, ihr Ehemann kam vergleichsweise glimpflich mit einem gebrochenen Arm davon.

Hall wurde daraufhin zunächst wegen Totschlags und rücksichtlosen Fahrens angeklagt. Doch mehrere Twitter-Einträge des 18-Jährigen veranlassten die Staatsanwaltschaft nun dazu, die Anklage von Totschlag auf Mord zu ändern. Denn nur wenige Stunden vor dem Unfall hatte Hall über sein inzwischen gesperrtes Twitter-Profil unter dem Motto "Fahre schnell, lebe jung" eine "Todesfahrt" angekündigt.

Einem nicht mit dem Fall betrauten Anwalt zufolge bestehe die Herausforderung für die Anklageseite nun darin, zu beweisen, dass Hall auch tatsächlich der Verfasser der Kurznachrichten ist. Hall selbst befindet sich derzeit in U-Haft. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu 15 Jahre Haft wegen Mordes und weitere drei Jahre und acht Monate wegen rücksichtlosen Fahrens.