Wien bewegt sich. Das ist nicht nur aus gesundheitlichen Gründen ein Plus. Ein breites Freizeitangebot schafft einen enormen Mehrwert für die Stadt.
Mit über 1000 Parkanlagen und Sportstätten stellt Wien sicher, dass sowohl Erholungssuchende als auch Sportbegeisterte genügend Platz finden. Besonders beliebt sind die Donauinsel, der Prater und der Wienerwald, die nicht nur Jogger und Radfahrer anziehen, sondern auch Raum für Freizeitaktivitäten wie Skaten, Beachvolleyball oder Klettern bieten. Zahlreiche Spielplätze machen die Stadt zudem für Familien attraktiv. Auch der organisierte Sport hat in Wien seinen Platz: Sportvereine decken eine Vielzahl an Disziplinen ab, von Fußball über Kampfsport bis hin zu Schwimmen. Die Stadt investiert zudem in den Ausbau und die Modernisierung ihrer Sportstätten. Laut den aktuellsten verfügbaren Daten fanden 2023 über 1000 Sportveranstaltungen statt, die mehr als eine Million Besucher zählten – ein deutlicher Beleg für die sportliche Begeisterung der Wiener.
Mehr als die Hälfte der Kinder ist regelmäßig sportlich aktiv
Und laut einer Studie von WienXtra nutzen 35 Prozent der heimischen Jugendlichen regelmäßig Sportangebote. Die beliebtesten Sportarten sind Fußball, Schwimmen und Radfahren. Darüber hinaus sind kreative Freizeitaktivitäten wie Fotografie, Handarbeiten oder Musik für rund 75 Prozent der Jugendlichen von Interesse. 65 Prozent der Kinder im Alter zwischen 6 und 14 Jahren besuchen mindestens einmal pro Woche eine Sporteinrichtung oder einen Kurs.
Trotz dieser Vielfalt ist nicht jeder gleich gut versorgt: Finanzielle Hürden verhindern, dass alle Kinder gleichermaßen an kostenpflichtigen Angeboten teilnehmen können. So verbringen viele Kinder und Jugendliche ihre Freizeit in der unmittelbaren Wohnumgebung, da längere Wege oder teure Mitgliedschaften eine Hürde darstellen. Während es in zentralen Bezirken eine hohe Dichte an Freizeitmöglichkeiten gibt, ist das Angebot in den Außenbezirken oft weniger umfassend.
Ohne Freizeitangebot übernimmt Handy Ruder
Dazu kommt, dass jedes fünfte Kind in Wien von Armut betroffen oder gefährdet ist, was die Teilnahme an sportlichen oder kulturellen Angeboten einschränkt. Eine Mitgliedschaft bei einem Verein und damit soziale Interaktion außerhalb der Schule sind für viele Familien im Haushaltsbudget einfach nicht drin. Die vergangenen Jahre haben das Problem noch verschärft. Rosa Bergmann, Chefin des Vereins Hobby Lobby: „Wer sich schon schwertut, die steigenden Mieten, Energie- und Lebensmittelpreise zu stemmen, wird kaum das Geld für Mitgliedsbeiträge aufbringen.“
Kinder verlieren den Anschluss
Die Auswirkungen sind fatal: Kinder, deren Eltern all das finanzieren können, bauen ihren akademischen Vorsprung und ihre Kompetenzen noch weiter aus, denn 70 Prozent unseres Wissens erlernen wir im sozialen Kontext. Auch psychische Probleme steigen. Die Alternative heißt nämlich meist Smartphone
Ohne die nötige Infrastruktur verpuffen alle Vereinsaktivitäten im Nichts. Das hat auch die Stadt erkannt und ein Maßnahmenpaket geschnürt. Wiens Engagement für eine nachhaltige und moderne Sportinfrastruktur zeigt sich in einer Reihe ambitionierter Projekte, die sowohl den Breitensport als auch den Profisport fördern. In den vergangenen Jahren wurden bereits zahlreiche Projekte umgesetzt, während weitere Maßnahmen in Planung sind. Eines der Leuchtturmprojekte ist die Modernisierung des Ernst-Happel-Stadions. Ein wichtiger Bestandteil der Umgestaltung ist die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Stadiondach sowie der Umbau der Flutlichtanlagen auf energieeffiziente LED-Technologie. Zudem sorgt eine neue Erdwärmeanlage mit 270 Tiefensonden für eine nachhaltige Beheizung und Kühlung der Anlage. Die Maßnahmen sind Teil der Strategie, das Stadion langfristig emissionsneutral zu gestalten und die Energiekosten zu senken.
SPOSA II: Unterstützung für den Vereinssport
Mit dem zweiten Sanierungsprogramm für Vereinssportanlagen (SPOSA II) setzt Wien auch die Modernisierung lokaler Sportstätten fort. Nachdem in der ersten Phase bereits 24 Sportanlagen mit einem Budget von 37 Millionen Euro saniert wurden, sind in Phase 2 weitere 29 Standorte vorgesehen. Die Stadt stellt dafür bis 2026 rund 55 Millionen Euro bereit. Ziel ist es, die Infrastruktur für Sportvereine zu verbessern, Barrieren abzubauen und energieeffiziente Modernisierungen umzusetzen.
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