Direktorin warnt:

Wiener Volksschule droht nun ein Lehrer-Exodus

Wien
16.03.2025 19:00

Die geplante Schließung der Lernwerkstatt Wien West in Hernals sorgt weiterhin für erhebliche Unruhe. Der Einrichtung droht ein Lehrerexodus. 

Die Volksschule in der Hernalser Hauptstraße mit Spezialisierung auf Kinder mit Sprachstörungen soll schließen – die „Krone“ berichtete. Dafür soll in Ottakring ein neuer Standort eröffnen. Was sich auf den ersten Blick nicht dramatisch anhört, ist für die Eltern der betroffenen Kinder eine Katastrophe. Und nicht nur die könnten unter den Plänen leiden.

Direktorin warnt vor negativen Auswirkungen
Der nun geplante Auslaufbetrieb sei „pädagogisch bedenklich“, betont Schuldirektorin Marcella Feichtinger gegenüber der „Krone“. Konkret heißt das: Ab dem Schuljahr 2026/27 werden keine neuen Schüler mehr aufgenommen, bestehende Klassen sukzessive zusammengelegt und an einen neuen Standort im 16. Bezirk verlagert.

Kinder aus dem 17. Bezirk müssten dann täglich 20 Minuten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen. „Diese Veränderung belastet besonders die Integrationskinder massiv, da sie auf stabile, konstante Bindungen angewiesen sind“, so Feichtinger.

Die Volksschule wird nach und nach verschwinden. (Bild: Elternverein)
Die Volksschule wird nach und nach verschwinden.

Bestens ausgebildete Lehrer heißbegehrt
Auch aus organisatorischer Sicht sorgt diese Übergangsphase für Turbulenzen. Bereits jetzt zeichnet sich ein Exodus innerhalb des Lehrerteams ab. „Viele Kolleginnen haben angekündigt, nicht mitzugehen. Das Team, das über Jahre gewachsen und perfekt aufeinander abgestimmt ist, wird auseinandergerissen“, schildert die Direktorin. „Wir verlieren eine immense Erfahrungsressource.“ Feichtinger weiß, dass gerade die hoch spezialisierten Sprachheilpädagogen nicht leicht zu ersetzen seien: „Dieser Erfahrungsschatz geht verloren – ein bitterer Verlust für die Kinder.“

„Konzeptlos und unausgegoren“
Auf die Frage nach Alternativen wirkt Feichtinger ernüchtert. Zwar versteht sie die Raumnot, dennoch habe man die Möglichkeiten nicht ausreichend geprüft. So hätte man aus ihrer Sicht Schulstandorte frühzeitig planen oder andere Lösungen im unmittelbaren Umfeld finden können, anstatt ein seit über 20 Jahren erfolgreich etabliertes pädagogisches Konzept kurzfristig zu zerschlagen. Der aktuelle Kurs wirke „konzeptlos und unausgegoren“. 

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