Nach Einspruch

Polit-Rebell sprengt den Gemeinderat: Nun Neuwahl

Niederösterreich
17.03.2025 16:00

Die Neuwahl in Gablitz kostet Bürger und Gemeinde um die 22.000 Euro. Dabei kommt eine Sparversion: Denn die Parteien wollen beim erneuten Urnengang auf die Plakate verzichten. Kurios: Nicht einmal der „Wahlsieger“ FPÖ wollte den Einspruch unterstützen.

Fassungslos. Anders kann Bürgermeister Michael Cech seine Gefühle nicht bezeichnen. Wie berichtet, muss in Gablitz nämlich neu gewählt werden. Wann, das liegt nun im Ermessen des Landes. Der Bürgermeister geht von Ende Mai aus. Um seine absolute Mehrheit, die er am 26. Jänner verteidigen konnte, fürchtet der ÖVP-Ortschef nicht. Das nimmt ihm aber nicht den Ärger über jenen Mitbewerber, der die Neuwahl erzwungen hat.

Fehler am 2. Jänner bemerkt
Denn bereits am 2. Jänner hatte Polit-Rebell Robert Marschall bemerkt, dass die Kandidatenliste der Freiheitlichen auf der öffentlichen Anschlagstafel hinter jene der Neos gerutscht war. Ein Fehler, den niemand bestreitet. Doch statt die Verantwortlichen darauf aufmerksam zu machen, knipste der Bürgerlistenkandidat ein Beweisfoto und lehnte sich zurück. Um dann am eigentlichen Wahltag laut mehreren Zeugen damit zu prahlen, ihre Stimmabgabe sei überflüssig – er werde die Wahl ohnehin anfechten.

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Die Arbeit im Gemeinderat geht bis zur Neuwahl zum Glück ungehindert weiter.

Michael Cech, Bürgermeister von Gablitz

Womit man den Ärger von Michael Cech schon etwas leichter verstehen kann: „Wir hätten diesen Makel in der Kundmachung leicht beheben können.“ Nicht einmal die „benachteiligte“ FPÖ, die sich bei der Wahl auf zwei Mandate verdoppelt hatte, wollte den Einspruch unterstützen. Stattgegeben wurde diesem trotzdem. Und so werden die Bürger noch einmal zur Urne schreiten müssen – ob sie das auch tun, steht in den Sternen. In der Wienerwaldgemeinde geht man von einer deutlich geringeren Beteiligung aus. Dafür müssen die Steuerzahlen aber für Marschalls Plan blechen: 22.000 Euro aus der Gemeindekasse wird die Abwicklung von Druckkosten und dem Versand der Wahlkarten über Personalaufwand bis zu den Wahlinformationen an die Bürger kosten. „Da sind die freiwilligen Stunden der Beisitzer noch gar nicht berücksichtigt“, sagt Cech.

Dass er mit seiner Meinung über die „Unverständlichkeit“ der Wiederholung nicht alleine ist, beweist der Umstand, dass sich alle Parteien bereits darauf geeinigt haben, für die Neuwahl wider Willen keine Plakate aufzustellen. Nicht am Verhandlungstisch war übrigens Robert Marschall, der zuletzt kaum über die Zwei-Prozent-Marke kam ...

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