Das Interesse an der Jagd im Burgenland ist ungebrochen groß. Aktuell gibt es im Burgenland mehr als 8.000 Jagdkarteninhaber – mehr als je zuvor. Immer mehr lehnen den Umgang mit der Waffe aber ab.
Ein Pilotprojekt, welches im Vorjahr im steirischen Murtal gestartet ist und von der Jägerschaft als durchaus skeptisch beurteilt wird, könnte bald auch im Burgenland umgesetzt werden. Die Rede ist von der Jagdausbildung ohne Waffe. Während das Interesse an der Jagd ungebrochen groß ist, verliert der Umgang mit Waffen nämlich auch hierzulande immer mehr an Beliebtheit. Jedes Jahr treten zwischen 250 und 350 Personen zur Jagdprüfung an. „Besonders auffällig ist, dass sich immer mehr Frauen für die Jagd begeistern“, erklärt Roman Bunyai, Leiter der Servicestelle für Jagd und Fischerei.
Vielen angehenden Jägern gehe es mittlerweile aber hauptsächlich um die Weiterbildung in Sachen Natur und Umwelt. Während früher die meisten Prüflinge aus jagdlich geprägten Familien kamen, sei der Zugang heute vielfältiger. „Wir erleben eine Veränderung in der Motivation. Neben traditionellen Jägerfamilien interessieren sich zunehmend Naturbegeisterte für die Jagd oder Menschen, die Wert auf eine bewusste und nachhaltige Ernährung legen und ihr eigenes Wildbret gewinnen möchten“, erklärt der für Jagd und Fischerei zuständige Landesrat Leonhard Schneemann.
Vorbereitungskurse nicht gesetzlich geregelt
Für eine Jagdausbildung ohne Waffe gibt es hierzulande allerdings noch keine gesetzliche Grundlage. Die Vorbereitung auf die Jagdprüfung erfolgt derzeit über verschiedene Anbieter. „Diese Kurse werden von Jagdvereinen, Unternehmen oder Einzelpersonen angeboten, die über fundierte Kenntnisse im Bereich der Jagd verfügen. Weder die Struktur noch der Ablauf der Kurse sind derzeit gesetzlich geregelt – dies soll sich aber in Zukunft ändern“, erläutert Bunyai. Trotz der offenen Kursgestaltung bleibe die Prüfung anspruchsvoll. Jagdliches Wissen über Wildbiologie, Waffenkunde, Jagdrecht und Natur- und Umweltschutz sind essenziell, um die Prüfung zu bestehen. Künftig eine Ausbildung ohne Waffe anzubieten, sei aber durchaus denkbar. Aktuell gibt es im Burgenland mehr als 8.000 Jagdkarteninhaber – mehr als je zuvor. Carina Fenz
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