Buhlt die Wiener FPÖ um türkische Wähler? Inserate legen das nahe. Von der ÖVP gibt es Kritik, die FPÖ spricht von einer Ente.
Nur rund jeder zweite Wiener darf Ende April zur Urne schreiten. Doch unter den Wahlberechtigten sind auch viele eingebürgerte Zuwanderer – ein Großteil aus der Türkei. Die SPÖ hat diese Gruppe schon lange als Wählerschaft für sich entdeckt. Die Wiener Grünen haben sich mit türkischstämmigen Mitgliedern kürzlich überworfen. Jetzt soll aber auch die Wiener FPÖ diese große Wählergruppe umwerben. Das „Profil“ berichtet von FPÖ-Inseraten in türkischen Zeitungen.
Der Aufschrei ließ nicht lange auf sich warten: Die ÖVP spricht von einem „Verrat an der eigenen Wählerschaft“. Auch die Nähe zur ATIB und damit zum türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan stößt der Volkspartei sauer auf. ÖVP-Gemeinderätin Caroline Hungerländer: „Der politische Islam ist gefährlich. Die FPÖ holt diese Gefahr in den Wiener Gemeinderat. Denn klar ist: Wer Stimmen bringt, muss auch vertreten werden.“
Das türkische Online-Portal „Avusturya Gündemi“ warb in einem Facebook-Posting für die FPÖ:
Nepp: War nicht bei Fastenbrechen
Vorwürfe, FPÖ-Chef Dominik Nepp sei sogar bei einem Fastenbrechen eingeladen gewesen, weisen die Blauen energisch zurück. Nepp habe am besagten Abend den 133-Award im Wiener Rathaus besucht und sei für Fernsehaufzeichnungen mit dem ORF in Simmering unterwegs gewesen, so ein Sprecher zur „Krone“.
Und wer hat die Inserate platziert? – „Das ist eine reine Ente. Die Inserate wurden nicht von uns oder in unserem Namen geschaltet“, heißt es von der FPÖ. Die Freiheitlichen vermuten dahinter einen Unternehmer, „der uns unterstützen wollte“. Die FPÖ würde auch weiterhin gegen den politischen Islam kämpfen, aber sich auch für Zuwanderer einsetzen, „die sich hier integriert haben und fleißig arbeiten“, heißt es weiter.
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