„Spezial-Operation“

Hamas-Geisel Tal Shoham frei: Wer die Strippen zog

Österreich
16.03.2025 21:41

Der Befreiung des Austro-Israelis Tal Shoham aus den Fängen der Terrororganisation Hamas ging eine diplomatische „Spezial-Operation“ voraus. Die „Krone“ kennt die Hintergründe.

Es sind höchste politische Kreise, die über Leben und Tod, Freiheit oder Gefangenschaft entscheiden. So auch im Fall von Tal Shoham. Wie ausführlich berichtet, war der österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger 505 Tage in Geiselhaft, den Großteil seines Martyriums fristete er in den dunklen, engen Tunnels der Hamas unter dem Gazastreifen.

Gute Kontakte in die Region
Am 22. Februar wurde er im Zuge des Geisel-Deals befreit. Die österreichische Bundesregierung unter Ex-Kanzler Karl Nehammer spielte dabei eine durchaus wesentliche Rolle – und ihre guten Kontakte in die Region gekonnt aus! Aber der Reihe nach ...

Im Kerker wurden sie zu Brüdern. Jetzt kämpft Shoham um die Freilassung von Guy und Evyatar. (Bild: photonews.at/Georges Schneider)
Im Kerker wurden sie zu Brüdern. Jetzt kämpft Shoham um die Freilassung von Guy und Evyatar.

Man möge es vielleicht Schicksal nennen: Shoham erlangte erst wenige Monate vor seiner Entführung an jenem verhängnisvollen 7. Oktober 2023 den rot-weiß-roten Pass. Als Enkel einer Wienerin, die durch das NS-Regime aus ihrer Heimat vertrieben wurde, wurde dem 40-Jährigen die Staatsbürgerschaft vor Kurzem also restituiert.

Top-Diplomaten involviert
Es war der bekannte PR-Profi Daniel Kapp, der von Anfang an auf den tragischen Fall des Neo-Österreichers öffentlich aufmerksam machte und seine politischen wie diplomatischen Kontakte ausspielte. Und die Politik nahm ihre Verantwortung sofort wahr. Nehammer nominierte den Top-Diplomaten Peter Launsky-Tieffenthal praktisch zum Sonderbeauftragten für die Causa, schickte ihn zwischen Washington DC, Kairo, Katar und Tel Aviv hin und her. Und: Der Ex-Kanzler stand in ständigem Kontakt mit der Familie der Geisel.

Ex-Kanzler Karl Nehammer im Gespräch mit Gilad Korngold – dem Vater von Tal – in Wien. (Bild: Florian Schroetter)
Ex-Kanzler Karl Nehammer im Gespräch mit Gilad Korngold – dem Vater von Tal – in Wien.

So kommt es auch nicht von ungefähr, dass es zuerst eine Handvoll österreichischer Journalisten war, denen Shoham seine Geschichte anvertraute, um sie in die Welt zu tragen.

Karl Nehammer und Donald Trump
Wenn die Familie über tiefe Dankbarkeit spricht, dann fallen stets zwei Namen. Karl Nehammer und Donald Trump! Dies ist insofern bemerkenswert, als der Familienverband aus dem Kibbuz Be’eri politisch weit links angesiedelt ist. Und doch war es „Haudrauf“ Trump, der sein Siegel auf den Geisel-Deal setzte. Und Nehammer, der mit seinem Team dafür sorgte, dass der Name des Austro-Israelis überhaupt seinen Weg auf die Liste fand. 

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