Grausame Tötungen

Lauter Hilferuf für Streunerhunde in der Türkei

Tierecke
17.03.2025 09:01

Eine verzweifelte E-Mail nach der anderen erreicht derzeit die Redaktion der „Krone Tierecke“ – es geht um das Schicksal der türkischen Straßenhunde. Denn nachdem 2024 ein neues Gesetz rund um deren Tötung erlassen wurde, häufen sich Berichte über unfassbare Grausamkeiten.

Im Vorjahr sorgte ein von Präsident Erdogan erlassenes Gesetz für Furore unter Tierfreunden: Demnach sollen heimatlose Hunde eingefangen und nach 30 Tagen getötet werden, sollten sie innerhalb dieses Zeitraums nicht vermittelt werden können. Zudem wurden die Bedingungen für die Adoption von Hunden zusätzlich erschwert. Die Tötung mit Schusswaffen wurde ermöglicht, wenn ein Tierarzt dies für angemessen hält, etwa weil ein „negatives Verhalten“ des Vierbeiners „nicht kontrollierbar“ scheint.

Kein Geld für Ausbau der Tierheime
Den Gemeinden wurde bis 2028 Zeit eingeräumt, Tierheime einzurichten. Dafür ist aber kein Geld da. Vielerorts wurde daher stattdessen einfach mit der Massentötung von Hunden begonnen, ohne zu prüfen, ob die erforderlichen Kriterien erfüllt sind. „Die Verordnung überlässt die Hunde ganz den Vollstreckenden“, kritisiert die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland in einer Aussendung. Wie viele der geschätzt 105.000 Hunde in der Türkei bereits ihr Leben verloren, ist nicht bekannt. Die Berichte der Tierschützer vor Ort lassen jedoch das Schlimmste vermuten.

Die Hunde werden vielerorts verfolgt und umgebracht. (Bild: Yelena - stock.adobe.com)
Die Hunde werden vielerorts verfolgt und umgebracht.

Berichte über brutale Tötungen häufen sich
Bereits kurz nach Inkrafttreten des Gesetzes häuften sich Presseberichte über Gemeinden im ganzen Land, die Tiere unsachgemäß einsammeln oder grauenvoll töten. In Altındağ, Niğde und Sincan wurden Massengräber gefunden, viele Tiere sollen regelrecht zu Tode gequält worden sein. Die Fotos, die an die „Krone Tierecke“ geschickt wurden, sind für eine Veröffentlichung zu blutig. Auch die Tierschützer selbst schweben laut eigenen Angaben in Gefahr – sie geben an, bedroht und attackiert zu werden, weil sie Missstände aufzeigen oder Tiere beschützen wollen.

Was Tierfreunden tun können
PETA Deutschland kritisiert: „In anderen Ländern wurde offensichtlich, dass das Töten von Hunden nicht nur inhuman, sondern auch unwirksam ist. Wir unterstützen die Proteste von Tierfreunden, die sich für die Tiere in Not nun einsetzen und plädieren für nachhaltige Lösungen, wie die Populationskontrolle durch flächendeckende Kastration und Wiederfreilassung der Hunde.“ Heimischen Tierfreunden wird empfehlen, die Türkei als Urlaubsland zu meiden und damit Druck auf die türkische Regierung aufzubauen. Wer spenden möchte, sollte das direkt an Tierschutzvereine tun, die in der Türkei aktiv sind.

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