Schulstandort zerstört

Mutter: „Kinderrechte werden mit Füßen getreten“

Wien
17.03.2025 18:00

120 Schüler mit besonderen Bedürfnissen verlieren ihre Klasse, sie wollen sich aber nicht „verpflanzen“ lassen und haben deswegen mit den Eltern und der Schulleiterin protestiert. 

Von einem Tag auf den anderen verlieren 120 Kinder in Hernals ihren Schulplatz, wir berichteten. Der alternative Schulstandort, den die Bildungsdirektion vorgesehen hat, ist für die Eltern keine Option.

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Ich habe das Gefühl, die Verantwortlichen haben keine Ahnung, so etwas kann man nicht am Schreibtisch entscheiden.

(Bild: Urbantschitsch Mario)

Harald Fresacher (51), betroffener Vater

Der Schulweg ist zu weit, die Lehrer sind andere. Am Montag haben die Schüler und Eltern ihrem Unmut bei einer Protestaktion kundgetan: „Wir sind heute hier und sind laut, weil man unsere Schule klaut“, ertönte es kurz nach Mittag vor der Schule. „Wir haben von der Absiedlung erst vergangene Woche über den Elternverein erfahren, ein offizielles Schreiben der Bildungsdirektion ist erst heute gekommen“, berichtet Harald Fresacher, dessen Sohn in die zweite Klasse geht. Kritik übt er vor allem an den politisch Verantwortlichen: „So eine Angelegenheit kann man nicht am Schreibtisch entscheiden.“

Lautstark protestierten die Schüler der Integrativen Schule Hernals gegen die geplante Absiedlung. Sie wollen bleiben. (Bild: Urbantschitsch Mario)
Lautstark protestierten die Schüler der Integrativen Schule Hernals gegen die geplante Absiedlung. Sie wollen bleiben.

Auch Mario und Jasmin G. sind erschüttert: „Die Kinderrechte werden mit Füßen getreten.“

Direktorin spricht von „Zerstörung des Schulstandorts“
Bei der Protestaktion mit dabei war auch Direktorin Marcella Feichtinger: „Mit mir hat niemand gesprochen, ich wurde überrumpelt. Auch um das Team tut es mir leid, wir sind die letzten vier Jahre zusammengewachsen, jetzt herrscht Verunsicherung.“ Dies sei keine Absiedlung, sondern eine Zerstörung des Schulstandorts. Ihr Appell an die Verantwortlichen: „Der Ausbau von Inklusionsklassen muss Priorität haben. Hierfür brauchen wir auch geeignetes Personal, nicht nur Quereinsteiger.“

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