120 Schüler mit besonderen Bedürfnissen verlieren ihre Klasse, sie wollen sich aber nicht „verpflanzen“ lassen und haben deswegen mit den Eltern und der Schulleiterin protestiert.
Von einem Tag auf den anderen verlieren 120 Kinder in Hernals ihren Schulplatz, wir berichteten. Der alternative Schulstandort, den die Bildungsdirektion vorgesehen hat, ist für die Eltern keine Option.
Ich habe das Gefühl, die Verantwortlichen haben keine Ahnung, so etwas kann man nicht am Schreibtisch entscheiden.
Harald Fresacher (51), betroffener Vater
Bild: Urbantschitsch Mario
Der Schulweg ist zu weit, die Lehrer sind andere. Am Montag haben die Schüler und Eltern ihrem Unmut bei einer Protestaktion kundgetan: „Wir sind heute hier und sind laut, weil man unsere Schule klaut“, ertönte es kurz nach Mittag vor der Schule. „Wir haben von der Absiedlung erst vergangene Woche über den Elternverein erfahren, ein offizielles Schreiben der Bildungsdirektion ist erst heute gekommen“, berichtet Harald Fresacher, dessen Sohn in die zweite Klasse geht. Kritik übt er vor allem an den politisch Verantwortlichen: „So eine Angelegenheit kann man nicht am Schreibtisch entscheiden.“
Auch Mario und Jasmin G. sind erschüttert: „Die Kinderrechte werden mit Füßen getreten.“
Direktorin spricht von „Zerstörung des Schulstandorts“
Bei der Protestaktion mit dabei war auch Direktorin Marcella Feichtinger: „Mit mir hat niemand gesprochen, ich wurde überrumpelt. Auch um das Team tut es mir leid, wir sind die letzten vier Jahre zusammengewachsen, jetzt herrscht Verunsicherung.“ Dies sei keine Absiedlung, sondern eine Zerstörung des Schulstandorts. Ihr Appell an die Verantwortlichen: „Der Ausbau von Inklusionsklassen muss Priorität haben. Hierfür brauchen wir auch geeignetes Personal, nicht nur Quereinsteiger.“
Alle Interviews sehen Sie oben im Video!
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.