Wenn Wim Vandekeybus & Ultima Vez auf dem Programm stehen, dann ist der Linzer Posthof voll bis unters Dach. Der belgische Star-Choreograf präsentierte bei den TanzTagen seinen jüngsten Wurf „Void“. Vandekeybus und seine sechs Tänzer werfen einen hochtourigen Bewegungsmotor an und dann darf das werte Publikum 90 Minuten lang staunen. . .
Der Choreograf Wim Vandekeybus erzählt in „Void“ die Geschichte einiger Sonderlinge, Männer wie Frauen, die sich mit dem Mainstream schwertun.
Vandekeybus macht aus ihnen besondere Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Er nähert sich diesen Käuzen mit bemerkenswerter Zuneigung: Da entlockt einer die Trommeltöne nicht dem mitgeschleppten Instrument, sondern seinem Kopf, mit Luftballons lassen sich ganz neue Körperteile formen. Jemand spielt mit einfachen, weißen Tellern erst Bumerang um das Porzellan letztlich doch zu zerdeppern. Eine Schlangenfrau flutscht in eine wirklich kleine Kiste und braucht doch nur ein paar Wimpernschläge für diese akrobatische Meisterleistung.
Vandekeybus ist auch für das Bühnenbild zuständig, das er mit mehreren riesigen Tüchern gestaltet. Mehr braucht die Compagnie nicht: Hier wird gekämpft, die Luft malträtiert, aber es ist auch Platz für wunderbare Kuriositäten in zwischenmenschlichen Beziehungen – und das meist in atemberaubendem Tempo.
Vandekeybus scheint ein geschickter Dramaturg zu sein, denn kaum kommen die sich verausgebenden TänzerInnen nur ein bisschen zur Ruhe, schlägt der Choreograf neue Interpretations-Haken. Ein paar Kürzungen da und dort hätten dieser flirrenden Inszenierung vielleicht gut getan. Dennoch stürmisch-begeisterter Applaus für die grandiosen TänzerInnen von Ultima Vez.
Nächster Termin der TanzTage: Am 15. April gastiert die Florenzer Choreografin Sofia Nappi mit ihrer Company im Posthof.
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