Die frühere Landwirtschaftsschule in Tulln wird von Ökopionieren in ein „Naturparadies“ futuristischer Agrartechnik verwandelt.
Wer an Hightech-Gründungen denkt, hat oft urbane Zentren im Kopf. Doch in unserem ,Village Tullnerfeld’ wächst ein Innovations-Ökosystem, das beweist – Zukunft entsteht auch auf dem Land. Wir unterstützen Ideen, die unsere Welt besser machen und Mutter Erde heilen. Das Dorf hat generell Zukunft“, versichert Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Über den Business-Inkubator Accent werden die Fühler sogar bis zur US-Uni Berkeley und das Forschungszentrum CERN in der Schweiz ausgestreckt.
Segen für die Natur
In der Tat entwickeln in Tuln junge Ökopioniere zwischen Feld und Labor global gefragte Technologien. Anna Buchner, Gründerin von Cyan Cycle, etwa verfolgt das Ziel einer nachhaltigen Biomasseproduktion. Annas Wundermittel gegen den Klimawandel: Modulare Kuben, die CO2 aus Abgasströmen binden und durch Mikroanlagen in hochwertigen Biodünger verwandeln. Patrik Aspermaier wiederum entwickelt mit seinem Unternehmen NOSI hochsensitive Geruchssensoren für Umweltüberwachung und Lebensmittelqualität. Sein Beitrag zum Segen für die Natur: Eine Technologie, die zur Nachbildung biologischer Duftstoffe und deren präzise Erkennung gereift ist. Für Wolfgang Kniejski von EIT Manufacturing ist das alles ein Modell für regionale Innovationsförderung: „Akteure werden entlang der gesamten Wertschöpfungskette zusammengebracht.“
Alte Schule „erblüht“
„Wir haben die stillgelegte Landwirtschaftsschule in ein modernes Innovationszentrum mit 19 Start-ups und bester Infrastruktur erblühen lassen. Weltweit gibt es nur wenig ähnliche Projekte“, ist Christoph Reiter-Havlicek, Leiter des landeseigenen Gebäude- und Liegenschaftsmanagements, stolz. Zum globalen Siegeszug setzt denn auch Birgit Mitter mit ihrem Start-up Ensemo an. Genial ausgereifte und preisgekrönte Erfindung: Sojasaat mit Knöllchenbakterien zu impfen, damit diese weniger Stickstoffdünger brauchen.
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