Jubel und Frust

Die Tops und Flops bei den Gemeindewahlen

Vorarlberg
17.03.2025 16:15

Das Ländle hat am Sonntag die neuen Gemeindevertretungen gewählt, zudem stand in 61 Kommunen die Bürgermeister-Direktwahl an. Es gab viele überraschende Ergebnisse, unerwartete Triumphe, aber auch bittere Pleiten. Die „Krone Vorarlberg“ hat die größten Gewinner und Verlierer aufgelistet.

Das sind die Tops: 

  • Simon Tschann
    Die Neuauflage des Bludenzer Bürgermeisterduells entschied der VP-Kandidat mit 50,6 Prozent gleich im ersten Wahlgang für sich. In der Stadtvertretung holten die Schwarzen mit 48,5 Prozent exakt 17 Sitze und verfügen über die absolute Mehrheit. SPÖ, FPÖ und Neos kommen gemeinsam auf 16 Sitze.
Simon Tschann (Bludenzer Volkspartei). (Bild: APA/Bernd Hofmeister / APA / picturedesk.com)
Simon Tschann (Bludenzer Volkspartei).
  • Die Lochauer ÖVP
    Stephan Schnetzer & Co. verteidigten am Sonntag die Absolute in der Gemeindevertretung. Die kommenden 14 Tage wird weiter an der Rückeroberung des Bürgermeisteramts gearbeitet. Schnetzer (43,9 Prozent) ist dem grünen Ortschef Frank Matt (45,1 Prozent) dicht auf den Fersen.
  • Stefan Übelhör
    Den Angriffen der Höchster ÖVP konnte sich Vorarlbergs zweiter grüner Ortschef erfolgreich erwehren. Stefan Übelhör gewann die Bürgermeisterdirektwahl mit überragenden 61,8 Prozent. In der Gemeindevertretung verfehlte seine Partei mit 46,4 Prozent die Absolute nur knapp. Mit 15 Sitzen haben die Grünen genauso viele Mandate wie ÖVP und FPÖ zusammen.
Stefa Übelhör (Grüne Höchst). (Bild: Grüne/Daniela Rusch)
Stefa Übelhör (Grüne Höchst).
  • Grüne Rankweil
    In der Marktgemeinde lehrte die Ökopartei rundum Johannes Herburger den Schwarzen das Fürchten. Die Grünen erreichten sensationelle 35 Prozent und trugen erheblich dazu bei, die Absolute der ÖVP zu knacken.
  • Dieter Egger
    Der ehemalige FPÖ-Chef dominierte nicht nur die Bürgermeisterdirektwahl (63,5 Prozent), auch bei der Stadtvertreterwahl zeigte sich seine Partei bärenstark (48,30 Prozent) und verfehlte die Absolute nur knapp. Platz zwei ging an die Emser Grünen mit 15 Prozent.
  • Florian Küng
    Der FPÖ-Kandidat gewann die Bürgermeisterwahl in Vandans souverän (68,9 Prozent). In der Gemeindevertretung ist seine Fraktion nach wie vor die stärkste Kraft und hält die absolute Mehrheit.
  • Michael Ritsch
    Mit seinem Markenzeichen, den weißen Sneakers, lief der ehemalige SPÖ-Chef in der Landeshauptstadt zum doppelten Erfolg: Die Bürgermeisterdirektwahl gewann er mit 50,9 Prozent gleich im ersten Anlauf. In der Stadtvertretung ist seine Partei erstmals seit 1995 wieder stärkste Kraft (42,7 Prozent) – auf einen Partner ist man dennoch angewiesen.
Michael Ritsch (SPÖ). (Bild: APA/ELISABETH GUT)
Michael Ritsch (SPÖ).
  • Die Dornbirner SPÖ
    Der rote Spitzenkandidat Markus Fäßler (25,5 Prozent) ließ FP-Bürgermeisterkandidat Christoph Waibel (19,6 Prozent) im Kampf um das Stichwahl-Ticket klar hinter sich. Bei der Stadtvertreterwahl konnten sich die Roten über einen satten Zugewinn (11,6 Prozent) freuen.
  • Neos Hörbranz
    In der Grenzgemeinde verdreifachten die Pinken die Zahl der Gemeindevertretermandate.

 

Und das sind die größten Flops:

  • Roland Frühstück
    Die Bregenzer VP wollte mit dem Schwergewicht Roland Frühstück an der Spitze das Bürgermeisteramt in der Landeshauptstadt zurückerobern – und ist auf allen Ebenen kläglich gescheitert. Bei der Bürgermeister-Direktwahl holte Amtsinhaber Michael Ritsch gleich im ersten Durchgang die Absolute – und auch bei der Wahl zur Stadtvertretung mussten die Schwarzen eine bittere Pille schlucken: Nur 30,1 der Wähler machten ihr Kreuz bei der ÖVP – ein Minus von 9,3 Prozent im Vergleich zu 2020.
Rohland Früstück (ÖVP). (Bild: APA/JOCHEN HOFER)
Rohland Früstück (ÖVP).
  • Katharina Wöß-Krall
    Die Amtsinhaberin und ihre ÖVP bekamen in der Marktgemeinde vom Wahlvolk eine ordentliche Watschn verpasst. Bei der Wahl zur Gemeindevertretung landete die ÖVP bei gerade einmal 38,1 Prozent – das sind 23,6 Prozent (!) weniger als 2020. Fast noch schlimmer: Nur 53 Prozent der Wähler kreuzten die Frage „Soll Katharina Wöß-Krall Bürgermeisterin werden?“ mit „Ja“ an.
  • Die Dornbirner ÖVP
    In Vorarlbergs Wirtschaftsmetropole haben die Schwarzen über Jahrzehnte dominiert. Von dieser Dominanz ist nicht mehr viel übrig: Bei der Wahl der Stadtvertretung reichte es gerade mal zu 34,3 Prozent – 2020 waren es noch 43,5 Prozent. Zudem muss Spitzenkandidat Julian Fässler in die Stichwahl.
  • Die Hohenemser ÖVP
    Die Volkspartei war in der Grafenstadt über Jahrzehnte eine Macht, heute ist sie nur noch viertstärkste Kraft. Bei der Wahl zur Stadtvertretung votierten nur 13,3 Prozent für die Schwarzen.
  • Mario Leiter
    Seinen großen Traum, Bürgermeister von Bludenz zu werden, kann der Vorsitzende der Ländle-SPÖ nun wohl für immer begraben. Bei seinem dritten Anlauf schaffte er es nicht einmal in die Stichwahl – ein Desaster.
Mario Leiter (SPÖ). (Bild: Mathis Fotografie)
Mario Leiter (SPÖ).
  • Die Nenzinger FPÖ
    Der Walgauort gilt als blaue Hochburg, der scheidende Bürgermeister Florian Kasseroler war 22 Jahre lang unantastbar. Bei der Wahl zur Gemeindevertretung heimsten die Freiheitlichen nur 35,9 Prozent der Stimmen ein – 2020 waren es noch 48,9 Prozent. Spitzenkandidatin Kornelia Spiß schaffte es zwar in die Stichwahl, dürfte in dieser gegen den Michael Hartmann (ÖVP) allerdings chancenlos sein.
  • Martin Staudinger
    Der Sozialdemokrat sorgte beim Urnengang 2020 in Hard für eine Sensation – erst erzwang er eine Stichwahl, dann wurde er gar zum Bürgermeister gewählt. Gut möglich, dass er seinen Sessel bald wieder räumen muss: Bei der Wahl der Gemeindevertretung kam seine Liste auf magere 23,1 Prozent, auch bei der Bürgermeister-Direktwahl schenkten Staudinger nur 29,9 Prozent ihre Stimme. In der Stichwahl gegen René Bickel (ÖVP) ist er klarer Außenseiter.
  • Wahlbeteiligung
    Nur 54,3 Prozent der Berechtigten gingen am Sonntag wählen – das waren zwar mehr als 2020 (53,4 Prozent), damals stand der Urnengang allerdings auch im Zeichen der Pandemie.
Porträt von Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
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