Jahrhundertelang verkörperte die Freiheitsstatue in New York für Einwanderer die Hoffnung auf ein besseres Leben in politischer und wirtschaftlicher Freiheit. Doch offenbar haben sich die Vereinigten Staaten entschieden, „auf die Seite der Tyrannen zu wechseln“, beklagt ein französischer EU-Politiker und fordert nun die Rückgabe des Wahrzeichens.
Raphael Glucksmann zeigte sich beim Parteitag seiner Mitte-links-Partei Place publique (PP) am Sonntag entrüstet über die Migrationspolitik von US-Präsident Donald Trump. Auch die Annäherung an Russland und die Ukraine-Politik gefällt dem EU-Parlamentsabgeordneten ganz und gar nicht. Die USA würden unter Trump dem Geschenk Frankreichs „nicht mehr gerecht“, so Glucksmann.
Glucksmann: „Ihr verachtet sie offensichtlich“
„Lady Liberty“, wie die 46 Meter hohe Kupferstatue mit der goldenen Fackel und der siebenstrahligen Krone liebevoll genannt wird, wurde den USA Ende des 19. Jahrhunderts anlässlich des 100. Jahrestages der Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776 von Frankreich geschenkt. Die derzeitige Regierung in Washington „verachtet sie aber offensichtlich“, echauffierte sich Glucksmann, der als großer Unterstützer der Ukraine gilt.
„Wir sagen den Amerikanern, die sich auf die Seite der Tyrannen geschlagen haben, den Amerikanern, die Forscher wegen ihrer Forderung nach wissenschaftlicher Freiheit entlassen haben: ,Gebt uns die Freiheitsstatue zurück.‘“ Gluckmanns Rede wurde von viel Jubel begleitet.
Weißes Haus: „Dank USA sprechen Franzosen nicht Deutsch“
Weniger Jubel herrschte im Weißen Haus. „Auf gar keinen Fall“, sagte die Sprecherin von US-Präsident Donald Trump, Karoline Leavitt, auf die etwas zugespitzte Frage eines Journalisten, ob der Republikaner plane, das Wahrzeichen nach Frankreich zurückzuschicken. Leavitt fügte hinzu, dass ihr Rat an den „unbedeutenden französischen Politiker“ sei, dankbar zu sein (siehe X-Posting unten).
„Die Franzosen sprechen nur dank der Vereinigten Staaten von Amerika jetzt nicht Deutsch.“ Daher sollten sie „unserem großartigen Land“ sehr dankbar sein, so Leavitt. Sie führte nicht aus, was genau sie damit meinte. Die Aussage dürfte aber auf die Rolle der USA im Zweiten Weltkrieg anspielen. Deutschland hatte Frankreich damals besetzt. Die USA, Großbritannien und weitere Alliierte trugen entscheidend zur Befreiung Frankreichs bei.
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