Die Stadt Salzburg stieß beim Durchforsten der Online-Plattformen auf viele illegale Angebote für Touristen. Über die eingehobenen Strafen darf sich allerdings das Land freuen.
Seit September 2020 müssen sich Vermieter von Ferienwohnungen auf Plattformen wie Airbnb bei den Salzburger Gemeinden registrieren. Die Stadt Salzburg prüft seit 2022 konsequent die Meldungen der Vermieter und Anzeigen aus der Bevölkerung. Offenbar mit Erfolg, wie die Bilanz für die ersten drei Jahre der Überprüfung zeigt.
Zu 692 gemeldeten Wohnungen kamen 227 Anzeigen aus der Bevölkerung und 44 Meldungen über eine Online-Plattform. Dabei erstatteten die zuständigen Magistrat-Mitarbeiter 195 Anzeigen. In 109 Fällen wurde die Wohnung von der Touristen-Plattform genommen, steht also dem Wohnungsmarkt prinzipiell wieder zur Verfügung.
Das Land freut sich über 300.000 Euro an Strafgeld
Fast 300.000 Euro an Strafen kamen dadurch zusammen. Darüber darf sich das Land freuen, da es sich beim dahinterstehenden Raumordnungsgesetz um ein Landesgesetz handelt. Knapp 169.000 Euro davon schlugen allein 2024 zu Buche. „Die Kontrollen wirken. Die Zahl der Neuanmeldungen zur Vermietung geht zurück, die Zahl der Abmeldungen steigt. Das ist erfreulich“, sagt der zuständige Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus).
Die Kontrollen sind aufwendig. Die Beamten müssen im Verdachtsfall einer illegalen Vermietung Touristen im Objekt antreffen. Das Aufstöbern eines Angebots im Internet reicht nicht. „Wir brauchen eine Tatzeit. Die Mitarbeiter fragen, zu welchem Zweck der Gast in Salzburg ist. Das geht dann in den Akt“, erklärt Johannes Holztrattner, Leiter der Dienststelle Kurzzeitvermietung.
Wie viele der 109 Wohnungen tatsächlich wieder für herkömmliches Wohnen zur Verfügung stehen, ist unbekannt. Manche dürften jetzt auch leer stehen. „Wenn nur ein Teil wieder vermietet wird, ist viel gewonnen“, sagt Dankl. „80 oder 100 Wohnungen zu bauen, kostet viele Millionen Euro. Dazu kommt der präventive Effekt“, erklärt er.
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