Masseverwalter leben gefährlich. So kam es zu dramatischen Szenen, als der vom Gericht bestellte Jurist bei einer Pleite-Großfamilie auftauchte.
Firmen gründen, Familienmitglieder für Versicherungsmonate zum Schein anstellen, nebenbei Sozialhilfe abkassieren, keine Krankenkassen-Beiträge oder sonstige staatlichen Abgaben zahlen – und dann in Konkurs gehen. Ein „Geschäftsmodell“, das eine Großfamilie im nördlichen Niederösterreich bis zur Perfektion praktiziert haben soll. Ob ein großangelegter Sozialbetrug dahintersteckt, müssen nun Ermittlungen des Landesgerichtes Korneuburg ergeben. Jetzt kommt nach einer Anzeige noch gefährliche Drohung und Nötigung hinzu!
Denn als der vom Gericht bestellte Insolvenzverwalter bei der trotz offizieller Pleite schicken Neubauvilla im nördlichen Niederösterreich – zugleich auch Geschäftsadresse des Clans – auftauchte, um sich einen Überblick über allfällige Vermögenswerte für die Gläubiger zu verschaffen, kam es zu wüsten Szenen.
Zuvor hatte der Firmenchef auf telefonische Nachfrage frech mitgeteilt, dass er schon ein weiteres Unternehmen gegründet habe, um mit diesem „weitermachen zu können, falls etwas schiefgeht“. Auch, damit bei Haftungsfragen nichts auf ihn „zurückfällt“. Ebenfalls verdächtig: Der vom Schuldner angegebene Buchhalter versicherte, über keine Unterlagen zu verfügen.
Beim Lokalaugenschein von Konkursanwalt Dr. Manfred Arbacher-Stöger stürmte der Firmenchef jedenfalls gleich aus dem Haus und schimpfte höchst aggressiv los: „Ich werde dir ins Gesicht spucken. Wenn du dich nicht schleichst, dann hau ich dir eine rein!“ Zur „Verstärkung“ kam der Schwager des schillernden Geschäftsmannes ins Freie, setzte sich in sein Auto, gab Gas – und fuhr direkt auf den Masseverwalter zu!
Pleitier lebt in Villa und hebt 250.000 Euro bar ab
Als Arbacher-Stöger mit der rechten Hand zu seiner aufgrund eines Waffenpasses berechtigt geführten Pistole griff, um diese in einer lebensbedrohlichen Situation zu ziehen, hielt der Lenker knapp davor doch an. Brisant für das weitere Konkursverfahren: Trotz eines offiziellen Bankguthabens von 243 Euro und fünf Cent gab es in den vergangenen Monaten diverse sehr hohe Barbehebungen von in Summe knapp 250.000 Euro.
Nur die eine Pleite-Firma des Familien-Clans schuldet der Gesundheitskasse übrigens mehr als 40.000 Euro an Rückständen.
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