Bei Rheuma denken viele Menschen nur an Senioren. Dabei können auch Kinder ein rheumatisches Leiden aufweisen. Dieses sollte früh entdeckt und die Entzündung rasch gestoppt werden. Dann gibt es mit den modernen Therapien gute Chancen, dass die entzündliche Krankheit zum Stillstand kommt.
Haben Sie bei Ihrem (Klein)kind Folgendes bemerkt: Schwellung und Überwärmung der Gelenke, Morgensteifigkeit und Bewegungseinschränkungen. Dann sollte Sie das zum Arzt führen, denn manchmal kann Rheuma, in den meisten Fällen (56%) „juvenile idiopathische Arthritis“ (JIA) dahinter stecken.
Sogar Babys können leiden
„Nach wie vor denken die meisten bei Rheuma an Senioren. Dabei tritt diese Krankheit sehr wohl auch bei Jungen, sogar Babys, auf“, betonte Prim. Doz. Dr. Andrea Skrabl-Baumgartner, Uniklinik für Kinderheilkunde Graz auf dem Apothekerkongress in Schladming (Stmk.). „3000 Kinder und Jugendliche sind in Österreich betroffen.“
Nicht immer ist es einfach, das Leiden zu erkennen, denn junge Patienten drücken Schmerzen anders aus als Erwachsene. Die Kinderrheumatologin rät, auf diese Anzeichen zu achten: „Die Sprösslinge ziehen sich zurück, wollen nicht spielen, essen und schlafen schlecht. Sie krabbeln vielleicht nicht oder stützen die Hände anders auf als üblich.“
Kiefer und Augen betroffen
Die häufigste Form der JIA stellt die „Oligoarthritis“ dar (50%), die oft Mädchen im Kleinkindalter trifft. Kiefer und Augen sind hier vielfach mitbetroffen, weshalb Fachärzte hinzugezogen werden müssen. Dr. Skrabl-Baumgartner: „Es droht hohe Uveitis-Gefahr, die zur Erblindung führen kann. Diese Augapfelentzündung kann nur der Augenarzt erkennen!“
Die gute Nachricht: Heute gibt es moderne Therapien, die Rheuma bei 50 bis 60% der jungen Patienten inaktiv werden lassen.
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