Um die Sicherheit der Ukraine zu garantieren, werden laut dem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj „eine Reihe von weitreichenden Mitteln entwickelt“. Darunter etwa eine Kampfdrohne, die 3000 Kilometer zurücklegen könne.
Die ukrainische Rüstungsproduktion soll gemeinsam mit Investitionen der Partnerstaaten zu einem zuverlässigen Fundament der neuen Sicherheitsarchitektur Europas werden. „Dazu gibt es keine Alternative“, mahnte Selenskyj. Er sei den Entwicklern und Produzenten dankbar. Mit Drohnen dieser Reichweite könnte Kiew Ziele selbst in Sibirien erreichen, erklärte der ukrainische Präsident in einer Videobotschaft
Bei einer Sitzung der Militärführung sei ihm ebenfalls Bericht über den Einsatz der Rakete „Langer Neptun“ erstattet worden. Die angerichteten Zerstörungen seien zufriedenstellend gewesen. „Doch müssen wir mehr Raketen, mehr Drohnen produzieren, und in dieser Woche werden wir darüber mit unseren Partnern sprechen“, so Selenskyj. Über den Test einer „Neptun“-Rakete mit einer Reichweite von 1000 Kilometern hatte er selbst am Samstag berichtet. Beobachter gehen davon aus, dass damit eine Erdölraffinerie im südrussischen Tuapse angegriffen wurde.
„Beträchtliche Zahl“ an Ländern wollen Soldaten schicken
Nach Angaben der britischen Regierung hat sich indes eine „beträchtliche Anzahl“ an Ländern bereit erklärt, Soldaten zur Sicherung einer möglichen Waffenruhe in der Ukraine zu stellen. London erwarte, dass „mehr als 30 Länder“ sich in der einen oder anderen Form an einer sogenannten Koalition der Willigen beteiligen würden, verkündete ein Sprecher von Premierminister Keir Starmer am Montag vor Journalisten.
„Es wird sich um eine bedeutende Truppe handeln, zu der eine beträchtliche Anzahl von Ländern Soldaten entsendet und eine größere Gruppe auf andere Weise beiträgt“, sagte er. Es liefen „operative Diskussionen“ darüber, was die Koalition der Willigen bereitstellen könne, fügte er hinzu.
Starmer und der französische Präsident Emmanuel Macron bemühen sich federführend um einen solchen Zusammenschluss von Ländern, seit US-Präsident Donald Trump im Februar direkte Verhandlungen mit Russland über ein Ende des Kriegs in der Ukraine aufgenommen hat. Sie argumentieren, dass eine solche Gruppe zusammen mit Unterstützung aus Washington notwendig sei, um der Ukraine Sicherheitsgarantien geben zu können und den russischen Präsidenten Wladimir Putin vom Brechen einer möglichen Waffenruhe abzuschrecken.
Dutzende Militärchefs treffen sich in London
Macron und Starmer haben sich bereit erklärt, zu diesem Zweck britische und französische Soldaten in die Ukraine zu entsenden. Es bleibt jedoch unklar, wie viele andere Länder ein Interesse daran haben, dies ebenfalls zu tun.
Nach einem Online-Treffen mit rund 26 Staats- und Regierungschefs sowie den Spitzen der EU und der NATO hatte Starmer am Samstag verkündet, in eine „operative Phase“ eintreten zu wollen. Für Donnerstag ist ein Treffen Dutzender Militärchefs in London geplant, um über Einzelheiten einer möglichen Friedenstruppe zu beraten.
Starmer hatte angemerkt, dass er jegliche Angebote zur Unterstützung der Koalition begrüße. Einige Länder könnten also logistische Unterstützung oder Aufklärung leisten. Sein Sprecher verwies am Montag darauf, solche Unterstützung könnte etwa durch technische Hilfe, die Nutzung von Flugplätzen und die Unterbringung von Einsatzkräften geleistet werden.
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