Schreckliche Bilder
Massenhaft tote Kinder in Syrien – Chemiewaffen?
In der syrischen Hauptstadt halten sich derzeit Prüfer der Vereinten Nationen auf, die den bereits vielfach beklagten Einsatz von Giftgas untersuchen sollen. Für den Fall, dass die Verwendung von Chemiewaffen erwiesen werden sollte, hatten die USA mehrfach angekündigt, ihre noch passive Position zu überdenken, und eine militärische Intervention in den Raum gestellt.
Auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte Syrien wiederholt aufgefordert, den Experten der Vereinten Nationen freie Bahn zu gewähren: "Sollte sich der Verdacht bestätigen, müssten die Schuldigen zur Rechenschaft gezogen werden. Ganz gleich, von wem und unter welchen Umständen Chemiewaffen eingesetzt wurden, würde es sich um ein internationales Verbrechen handeln."
UNO-Experten sollen Vorwürfe prüfen
Der stellvertretende UNO-Generalsekretär Jan Eliasson sagte angesichts den jüngsten Verdachtsmomente am Mittwochabend in New York nach einer Sondersitzung des UNO-Sicherheitsrats: "Wir hoffen, dass die Regierung uns Zugang gewährt und dass es die Sicherheitslage zulässt." Das mächtigste UNO-Gremium teilte mit, dass es "Klarheit" zu den Vorwürfen wünsche. Eliasson bezeichnete den Vorfall als "große Eskalation". Zwar gebe es bisher keine Bestätigung dafür, dass Giftgas eingesetzt worden sei, die Vorwürfe müssten aber "sobald wie möglich" untersucht werden.
"Tonnen von Chemiewaffen in Syrien"
Die Regierung in Damaskus hatte nach langem Zögern der UNO-Untersuchung zugestimmt. Die Inspektoren unter Leitung des Schweden Ake Sellström sollen Orte besuchen dürfen, an denen angeblich chemische Kampfstoffe eingesetzt wurden. Vor allem das hochgiftige Nervengas Sarin soll bereits mehrfach freigesetzt worden sein. Ab einer Dosis von einem halben Milligramm ist Sarin für einen Erwachsenen tödlich.
US-amerikanische und französische Experten attestieren Machthaber Assad umfangreiche Bestände - mehrere Hundert Tonnen - von Sarin und anderen chemischen Kampfstoffen. Bei deren Entwicklung seit den 1970er-Jahren sollen Russland, Ägypten und der Iran geholfen haben.
Regime: "Angriffe ja, Giftgas nein"
Die Rebellen sprachen am Mittwoch von einem massiven Giftgasangriff im Raum Damaskus. Am Nachmittag war bereits von 1.300 Todesopfern die Rede. Das Regime bestätigte zwar erneut "Angiffe auf Rebellenhochburgen" - von Giftgas könne aber nach wie vor keine Rede sein. Die schrecklichen Bilder, die jetzt um die Welt gehen, reihen sich jedenfalls ein in eine nunmehr bereits gut zwei Jahre umfassende Bürgerkriegsbilanz mit angeblich rund 100.000 Toten.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.