Ex-Skispringer und TV-Experte Werner Schuster hat nach dem Skandal rund um das norwegische Team davor gewarnt, die Skisprungnation Norwegen generell zu verteufeln. Das Fehlverhalten sei nicht schönzureden – doch es gelte nun, die Vorgänge aufzuarbeiten und Norwegen als Skisprung-Land zu erhalten.
„Man darf jetzt nicht nur draufhauen auf die Norweger. Die haben jetzt wirklich Fehler gemacht und Grenzen überschritten, die man niemals überschreiten hätte dürfen. Die ganze Skisprungfamilie muss zusammenrücken“, warnt Schuster in der ServusTV-Sendung „Sport und Talk aus dem Hangar 7“ davor, jetzt zu harte Konsequenzen zu ziehen.
Woran er dabei genau denkt, führt Schuster auch gleich aus: „Wenn ich höre, dass in Norwegen keine Wettbewerbe mehr stattfinden sollen. Norwegen ist ein Traditionsland. Wir dürfen die nicht verlieren“, so sein feuriger Appell. Und dennoch: Auch Schuster ist noch immer tief enttäuscht und schockiert über den aufgedeckten Skandal.
Die Frage nach dem Video
„Es ist leider etwas größer geworden, als ich es befürchtet habe. Ich hoffe, dass wir jetzt gemeinsam dieses Tal durchschreiten und etwas daraus lernen und dann wieder das Skispringen so präsentieren können, wie es sich es verdient hat“, versucht sich der ehemalige ÖSV-Adler in Optimismus.
Die Tatsache, dass das entscheidende Video während der WM entstanden ist, sieht der 55-Jährige als Anzeichen dafür, wie groß die Missstände geworden waren. „Warum entsteht so ein Video? Es ist ja verboten, so ein Video zu machen. Der Frust innerhalb der Szenerie war so groß, dass man sich nicht mehr vertraut hat.“
Was ist nun also der Schlüssel, um den Skisprung-Sport wieder in geordnete Bahnen zu lenken? „Man muss jetzt das Vertrauen wiederherstellen. Gerade auch hinsichtlich der Kontrollinstanzen, dass man sagt, hey, der muss auch durch die Kontrolle und es passt alles.“ Mal sehen, wie schnell sich der Skisprung-Sport von diesem Beben tatsächlich erholen kann ...
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