Nur wenige Verkehrsprojekte haben in den vergangenen Jahren so die Gemüter erhitzt wie die Umgestaltung der Argentinierstraße. Auch sonst geht es auf der Wieden gerne heiß her. In unserer Serie zur Wien-Wahl schauen wir uns die Bezirke genauer an. Und wir haben den Spitzenkandidaten im Bezirksrat die drängendsten Fragen gestellt.
Die politische Ausgangslage auf der Wieden präsentiert sich aktuell spannend und durchaus offen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die vergangenen fünf Jahre im Bund auf das Ergebnis auswirken. Eigentlich hatte sich die ÖVP nach einer Schwächephase wieder konsolidiert. Das sollte auch der FPÖ wieder gelingen. Doch auf wessen Kosten?
Debatten um Erhalt des Stadtbilds
Die aktuellen Herausforderungen auf der Wieden offenbaren unterschiedliche politische Strategien und Sichtweisen. Das Spannungsfeld zwischen notwendiger Schaffung von Wohnraum und dem Erhalt des historischen Stadtbilds sorgt für Debatten: Während die SPÖ die Schaffung leistbaren Wohnraums vorrangig durch Bekämpfung von Immobilienspekulation und illegaler Kurzzeitvermietung angehen will, setzen die Grünen darauf, bestehende Wohnflächen effektiver zu nutzen, statt Neubau oder Aufstockungen durchzuführen.
NEOS hingegen betonen maßvolle Nachverdichtung und eine behutsame Integration neuer Wohnstrukturen ins historische Stadtbild. Die ÖVP wiederum fordert Pragmatismus und Offenheit gegenüber privatem Wohnbau. Die FPÖ möchte Neubauten vermeiden und unterstützt dezente bauliche Maßnahmen, wie gezielte Aufstockungen bestehender Gebäude, sofern das historische Erscheinungsbild erhalten bleibt.
Dauerbrenner Verkehr
Auch beim Thema Verkehr zeigt sich deutlich, wie kontrovers Lösungen diskutiert werden. Besonders die Umgestaltung der Argentinierstraße polarisiert: Während die ÖVP hier scharfe Kritik übt und einen „Radraserhighway“ mit erhöhtem Staupotenzial bemängelt, argumentieren Grüne und SPÖ mit Verkehrsberuhigung und Tempo-30-Zonen.
Die Grünen sehen insbesondere in einer Reduktion von Fahrspuren und Tempolimits, wie beispielsweise in der Operngasse, nachhaltige Lösungen gegen Durchzugsverkehr und Emissionen. Die FPÖ hingegen betont, dass solche Maßnahmen den Verkehr nur verlagern, aber nicht reduzieren würden, und fordert stattdessen einen flüssigen Verkehrsabfluss aus dem Bezirk.
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