Im Rahmen der Schumpeter Lectures ist der amerikanische Nobelpreisträger Eric Maskin in Graz zu Gast. Der Wirtschaftswissenschafter gab in rund vier Vorträgen an der Uni Graz Einblicke zum Thema Wahltheorien. In einem Hintergrundgespräch erklärt er, warum die US-Wirtschaft auch Donald Trump überstehen wird und welche Menschen Europa fehlen.
„Professor Maskin hat zehn Jahre lang im einstigen Haus von Albert Einstein in Princeton (USA) gelebt“, erzählt Richard Sturn, Zentrumsleiter des Graz Schumpeter Centre der Uni Graz, in seiner Einleitung.
Nobelpreisträger Eric Maskin ist Professor für Wirtschaft und Mathematik an der Harvard Universität in Cambridge, USA. Der renommierte Wirtschaftswissenschafter erforscht aktuell, wie bessere Anreiz- und Wahlsysteme gestaltet werden können, um Marktversagen und politische Polarisierung zu reduzieren. Seine Arbeit zeigt, dass Reformen möglich sind, wenn der politische Wille da ist.
Der US-Amerikaner ist Experte auf seinem Gebiet und der festen Überzeugung: „Die amerikanische Wirtschaft ist stark und überlebt auch einen Präsidenten Trump.“ Dennoch betont er die Wichtigkeit eines Wahlsystems, das die Gesellschaft nicht spaltet: „Im US-Bundesstaat Maine wird beispielsweise seit 2018 mit einem Ranglistensystem gewählt, bei dem Wähler die Kandidaten in einer eigenen Reihenfolge ordnen. Dadurch wandern die Stimmen zu Menschen, die nicht so polarisierend wie Präsident Trump sind und wirklich von einer Mehrheit unterstützt werden.“
Und auch für Europa hat Maskin einen Rat: „Europa ist wirtschaftlich stark, aber dieser innovative unternehmerische Geist fehlt. Ihr braucht mehr Menschen wie Steve Jobs oder Bill Gates.“
Bereits 2007 wurde Maskin mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften für die Schaffung der Grundlagen der Mechanismus-Design-Theorie ausgezeichnet. Kurz erklärt: Diese hilft uns zu verstehen, wie man Anreize so setzen kann, dass das Verhalten einzelner Menschen positive Auswirkungen auf die Gesellschaft hat – beschäftigt sich also mit Märkten und ihren Regeln.
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