Problemlos durch Zoll

Frauen schmuggelten Kokain in Vagina nach Wien

Gericht
18.03.2025 21:00

Ein Gastronom aus Wien beschloss, sich durch den Verkauf von großen Mengen Kokain ein zusätzliches Einkommen zu verschaffen. Die Drogen kamen ursprünglich aus Kolumbien, weibliche Kuriere flogen sie von Madrid nach Wien. Obwohl die illegale Ware beim Zoll nicht aufgeflogen ist, landete der Mann in Wien vor dem Schöffensenat.

„Die drei Frauen verbargen jeweils 300 Gramm Kokain in ihrer Vagina und lieferten es beim Angeklagten ab“, so die Staatsanwältin im Prozess im Wiener Landl zu den überraschten Schöffen. Erwischt wurden die weiblichen Drogenkuriere bis heute nicht – denn beim Zoll am Flughafen Wien-Schwechat flogen sie nicht auf.

Überführter Kollege „sang“ bei der Polizei
Anders als der Gastronom, der die illegale Lieferung von Wien aus organisiert hatte. Der Mandant von Anwalt Zaid Rauf (kl. B.) wurde aufgrund von Überwachungsmaßnahmen überführt. Diese wurden gestartet, nachdem ein „Kollege“ aufgeflogen war und nach seiner Festnahme Informationen preisgegeben hatte.

Zitat Icon

Die Art und Weise des Transports hat mein Mandant nicht veranlasst.

(Bild: Pratschner)

Rechtsanwalt Zaid Rauf

Bei der Durchsicht von Chatprotokollen wurde klar, dass der Lokalbesitzer die Flüge für die drei Frauen gebucht und den Drogenschmuggel organisiert hatte. Das Kokain, das ursprünglich aus Kolumbien stammt, verkaufte der Gastronom in der Bundeshauptstadt. Bei einer Hausdurchsuchung wurden in seiner Wohnung 42,9 Gramm Kokain und 28.000 Euro an Bargeld sichergestellt.

20 Monate Haft für den Familienvater
Im Prozess im Wiener Landesgericht gibt sich der 37-Jährige teilweise geständig. „Ich habe Drogen in Österreich verkauft, aber nicht in dieser Menge“, beteuert er. Und sein Anwalt ergänzt: „Die Art und Weise des Transports hat mein Mandant nicht veranlasst.“ In der Tat ist das ungewöhnliche „Bodypacking“ für die Frauen höchst gefährlich, zumal die Pakete im Körper aufplatzen könnten – 20 Monate Haft für den vierfachen Familienvater. Rauf beantragt „Therapie statt Strafe“. Die angeklagte Kokain-Menge wurde auf mindestens 500 Gramm herabgesetzt. 

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