Steigende Zahlen meldet die Salzburger Arbeiterkammer von Arbeitnehmern, die im Krankenstand den Laufpass kriegen. Immer häufiger melden sich auch Senioren, weil die Pensionsversicherung ihr Pflegegeld viel zu niedrig ansetzt. Das zeigt die Bilanz der AK Salzburg über das vergangene Jahr.
Rund 220.000 Mal ließen sich Mitglieder der AK Salzburg im Vorjahr beraten, meistens telefonisch. Sie wendeten sich etwa an die Arbeitsrechtsberatung. „Im Schnitt werden wir einmal pro Woche mit einer Kündigung im Krankenstand konfrontiert. Die Betriebe wollen sich meist die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall sparen“, berichtete am Dienstag AK Salzburg-Präsident Peter Eder. Oft treffe es auch langgediente Mitarbeiter, mit dem Hintergrund, deren nächsten Sprung in der „Abfertigung alt“ zu vermeiden.
Sozialrechtlich stechen Beratungen zum Pflegegeld hervor. Hier nehmen die Fälle zu, in denen die Pensionsversicherung Senioren eine viel zu niedrige Pflegegeldstufe zuerkennt. Die Dunkelziffer sei hoch, genaue Zahlen gebe es daher nicht, so die AK. Bei gerichtlichen Überprüfungen gewinne man aber in 7 von 10 Fällen.
Weitere Beratungen führten die AK-Berater unter anderem mit Betroffenen von Firmenpleiten durch. Aus dem Insolvenzentgelt-Fonds wurden dabei 27 Millionen Euro herausgeholt – eine Steigerung um das Dreieinhalbfache zu 2023.
Konsumenten riefen unter anderem zur Abzocke durch Besitzstörungsklagen bei der AK an. Helfen kann die da allerdings wenig. Die Rechtslage mache dies nicht möglich, heißt es. Insgesamt erkämpfte die AK im Vorjahr laut ihrer Bilanz für die Salzburger 65 Millionen Euro.
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