Das Naturhistorische Museum in Wien widmet seinem Kampf gegen Schädlinge eine Sonderausstellung. Davon kann auch jeder Haushalt Nützliches lernen, denn es geht um gemeinsame Feinde, die sich in Museen ebenso wohl fühlen wie in jedem privaten Zuhause.
Bei weitem nicht jedes Tier im Naturhistorischen Museum gehört zur Sammlung: Mehr als jedes anderes Haus in Wien kämpft es mit Motten, Käfern, Silberfischchen und anderen Plagegeistern, die in den wertvollen und oft unersetzlichen Präparaten keine Ausstellungsstücke sehen, sondern ein Festmahl. Schimmel kommt als Problemfeld auch noch dazu.
Wenn Silberfischchen in Wahrheit Papierfischchen sind
Dem Kampf gegen Schädlinge widmet das Museum nun die Sonderausstellung „Hier nagt nicht nur der Zahn der Zeit“. Die Insekten sind oft ganz genau dieselben, die auch Haushalten das Leben schwer machen. So kann man direkt vom „obersten Kammerjäger“ des Museums, Pascal Querner, für daheim Nützliches lernen – etwa, dass vermeintliche Silberfischchen vielleicht neu eingeschleppte Papierfischchen sein könnten, die ganze Bibliotheken oder Aktenbestände vernichten können.
Vom Museum lernen
Natürlich verfügten private Haushalte nicht über die Möglichkeiten des Museums: einen konstant auf 10 Grad Celsius gekühlten Tiefspeicher, große Tiefkühltruhen oder Kammern, in denen die Präparate mit Stickstoff behandelt werden können. Trotzdem lässt sich von der Kampftaktik des Museums lernen, dass Gift nur im Notfall einzusetzen ist und es vor allem um möglichst frühzeitiges Vorgehen gegen Schädlingsbefall geht. Das kann man etwa durch Schädlingsfallen erreichen, die rechtzeitig auf die Invasion der ungebetenen Gäste aufmerksam machen.
Die Ausstellung (Saal 21, bis 15. Juni) zeigt auch, wie der Klimawandel das Problem befeuert – in jedem Haushalt, aber auch in Museen rund um die Welt. Die Schau und die Forschungsarbeit dafür in mehreren heimischen Museen wird deshalb auch von mehreren internationalen Institutionen unterstützt. In Schönbrunn wurde bei dem Forschungsprojekt sogar eine bisher unbekannte Art entdeckt. Und zumindest hat Querner so mit dem „anthrenus querneri“ nun einen Käfer, der seinen Namen trägt.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.