„Das ist kein Spiel“

Ex-Geiseln kritisieren jüngste Angriffe Israels

Ausland
18.03.2025 13:55

Ehemalige Geiseln haben Israels jüngste Luftangriffe auf Ziele der Hamas kritisiert. Ihr Herz sei gebrochen, schrieb Emily Damari in den sozialen Medien. Damari wurde im Jänner in der ersten Phase des Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der Hamas freigelassen.

Auch Liri Albag, eine freigelassene israelische Soldatin, kritisierte, dass das Leben der zurückgelassenen Geiseln riskiert werde. Es sei unmöglich, weiterzumachen, während noch immer Entführte in der Hölle dahinvegetierten. „Das ist kein Spiel“.

Das Forum der Geisel-Familien warf der israelischen Regierung vor, sich dazu entschieden zu haben, die Entführten aufzugeben. „Die größten Ängste der Familien, der Geiseln und der israelischen Bürger haben sich bewahrheitet“. Man sei „entsetzt, wütend und verängstigt“. Militärischer Druck gefährde sowohl die Geiseln als auch die Streitkräfte.

Ein israelischer Panzer im Gazastreifen (Bild: MENAHEM KAHANA)
Ein israelischer Panzer im Gazastreifen
Palästinensische Flüchtlinge (Bild: BASHAR TALEB)
Palästinensische Flüchtlinge

Will Netanyahu seine Macht sichern?
Der Vater eines entführten Soldaten warf Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu vor, auf den Tod der Geiseln hinzuarbeiten, um seine Macht zu sichern. Er tue dies auch, um Itamar Ben-Gvir zurück in die Regierung zu bringen, sagte Yehuda Cohen zur „Haaretz“. Der rechtsextreme Minister und seine Partei waren im Jänner aus Protest gegen die Waffenruhe-Vereinbarung mit der Hamas aus der Regierung ausgetreten. Nun ist die Koalition aber auf ihn angewiesen, um Neuwahlen abzuwenden. Tatsächlich wurde am Dienstag der Wiedereintritt von Ben-Gvir und seiner Partei in die Regierung gemeldet.

Damit vertritt der Angehörige die Sichtweise eines Teils der Opposition. Der israelische Oppositionspolitiker Jair Golan schrieb auf der Plattform X, dass Netanyahu nur aus Eigennutz handle und Angst vor Protesten wegen der Entlassung des Inlandsgeheimdienstchefs Ronen Bar habe. „Die Soldaten an der Front und die Entführten im Gazastreifen sind nur Karten in seinem Überlebensspiel“.

Mehrheit der Israelis für Kriegsende
Laut jüngsten Umfragen will eine Mehrheit der israelischen Bevölkerung ein Ende des Gaza-Kriegs im Gegenzug für die Freilassung der Geiseln. Bei den Wählerinnen und Wähler der Regierungskoalition will die Mehrheit hingegen eine Wiederaufnahme des Gaza-Kriegs. Bei den jüngsten Luftangriffen kamen mehr als 400 Menschen ums Leben.

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