In der US-Kirche regt sich Kritik an der Entscheidung der Trump-Regierung, dem Auslandssender „Voice fo America“ (VOA) den Geldhahn zuzudrehen. Besonders schwer trifft dieser Schritt internationale Journalisten aus autoritären Staaten, deren Visa an ihre Arbeitsverträge gebunden waren. Ihnen droht in der Heimat politische Verfolgung.
Die Trump-Regierung hatte den US-Auslandssendern – der größte von ihnen die 1942 gegründete „Voice of America“ – per Dekret die bisher über die „United States Agency for Global Media“ laufende finanzielle Förderung gestrichen. Reporter ohne Grenzen (RSF) kritisierte den Schritt scharf, stehen nun doch formell eigenständige Sender vor dem Aus, die vielfach auch in Regionen mit autokratischen Regierungen präsent sind und unabhängige Informationen senden. Bei VOA erhielten am Sonntagabend hunderte Mitarbeiter der insgesamt 47 Sprachdienste ihre Kündigungen.
Auf die weitreichende Bedeutung dieses Schrittes verwies auch der ukrainisch-katholische Erzbischof von Philadelphia Borys Gudziak. Er sei beschämt darüber, „dass Amerika seine eigene Stimme zum Schweigen bringt“, zeigte er sich laut Kathpress aufgebracht. Was der Sowjetunion nicht gelungen sei und wovon autoritäre Regime wie in Russland, Iran oder China nur träumen konnten, sei nun Realität geworden.
Wegen Arbeit hinter Gittern
Jahrzehntelang hätten unterdrückte Völker auf die zuverlässige Berichterstattung von VOA zählen können. Besonders betroffen seien internationale Journalisten, deren Visa an ihre Arbeitsverträge gebunden waren und die nun innerhalb von 30 Tagen das Land verlassen müssten. Unter ihnen befänden sich Medienschaffende aus China, Pakistan und anderen autoritären Staaten, die dort aufgrund ihrer journalistischen Tätigkeit für VOA strafrechtlich verfolgt sind. Als Beispiele nannte Gudziak den belarussischen Journalisten Ihar Losik, der wegen seiner Arbeit für Radio Free Europe zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde, Vladyslav Yesypenko in Russland und Farid Mehralizada in Aserbaidschan.
„Mission, für die Wahrheit einzustehen“
Auch der ukrainische Dienst von VOA sei betroffen, so der Erzbischof weiter. Zwei herausragende Journalisten, Ostap Yarysh und Oleksii Kovalenko, hätten ihre Kündigungen während eines Washington-Besuchs erhalten. Trotz der Entlassung gehe die „Mission, für die Wahrheit einzustehen“, jedoch weiter. Gudziak würdigte das Engagement aller ehemaligen Mitarbeiter und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, ihre Arbeit sei nicht vergebens gewesen. „Verliert nicht den Glauben. Lasst euch von den Ukrainern inspirieren, die ihr Leben und ihre Existenz für Freiheit und Gerechtigkeit opfern“, so der ukrainische Geistliche.
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