Der Verlust der Gletscherfläche steigt auf fünf Prozent im Jahr, sagt der Verein Vitalpin. Die Forderung des Weltklimarates nach dringenden und konkreten Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen und der damit verbundenen Erwärmung sei auch aus Sicht der internationalen Forschergemeinschaft unter Leitung der Universität Zürich unumgänglich.
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat 2025 zum Internationalen Jahr der Erhaltung der Gletscher ernannt. Der Verein Vitalpin hat in Zusammenarbeit mit der Uni Innsbruck, Glaziologen aus der Schweiz und Südtirol besorgniserregende Daten gesammelt: Demnach verlieren die Gletscher weltweit 273 Milliarden Tonnen Eis pro Jahr – so die Schätzungen der internationalen Forschergemeinschaft.
Es braucht Maßnahmen auf globaler Ebene. Regional Schuldige zu suchen ist falsch, nicht seriös und entspricht nicht der Faktenlage.
Manuel Lutz, Vitalpin-Geschäftsführer
Der jährliche Verlust an Gletscherfläche in Österreich stieg von 1 Prozent (ab 2003) auf 5 Prozent (2022-2024). „Vor allem Tirol ist davon betroffen. Denn von den 921 Gletschern in Österreich liegen immerhin zwei Drittel in Tirol. 2 Prozent der Landesfläche ist mit Gletschern bedeckt“, sagt Birgit Sattler vom Institut für Ökologie an der Universität Innsbruck.
Gletscher in Tirol durch Landesgesetze geschützt
Oft werde laut Vitalpin auch das Skifahren am Gletscher kritisiert: „Gletscher werden seit etwa 200 Jahren touristisch genutzt, seit über 100 Jahren auch mit Skiern. Die Attraktivität der Gletscher für das Landschaftsbild ist vor allem für Touristen sehr groß. Es gibt in Österreich acht Gletscherskigebiete – fünf davon in Tirol. Die Gletscherskigebiete bewirtschaften etwa nur 1 Prozent der gesamten vergletscherten Fläche und machen einen marginalen Teil aus. Zudem sind die Gletscher in Tirol durch Landesgesetze besonders geschützt“, fasst Vitalpin-GF Manuel Lutz zusammen.
Gletscherfläche wird weiter markant zurückgehen
In Österreich gibt es laut Uni Innsbruck unter den derzeitigen Klimabedingungen kaum Stellen, an denen sich neues Eis bilden kann. „Modellierungen zeigen, dass die Gletscherflächen in den nächsten Jahrzehnten markant zurückgehen – so nicht ein globaler Klimakipppunkt erreicht wird oder ein großer Vulkan ausbricht. Das würde den Gletschern helfen, das Leben im Alpenraum aber schwierig machen“, so Glaziologin Andrea Fischer von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
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