Die österreichisch-australische „ADX Energy“ arbeitet weiter an Projekten zur Förderung von Erdgas in Oberösterreich und Salzburg. Für die geplante Bohrstelle in Irrsdorf bei Straßwalchen (Flachgau) liegt nun die erforderliche naturschutzrechtliche Bewilligung des Landes Salzburg vor, teilte das Unternehmen am Mittwoch in einer Aussendung mit.
Eine Beschwerde der Landesumweltanwaltschaft Salzburg wurde abgewiesen. Trotz der Genehmigung soll aber erst 2026 gebohrt werden.
„De facto könnte sofort gestartet werden. Durchgeführt wird die Erdgasbohrung aus technischen Gründen wohl erst im kommenden Jahr“, sagte Wilfried Seywald, Sprecher von ADX Energy. „Die Infrastruktur für so eine Bohrstelle ist sehr aufwendig, die Kosten dafür liegen im Millionenbereich.“ Das Unternehmen rechnet darum erst 2026 mit der Einrichtung der Bohrstelle sowie der anschließenden Aufschlussbohrung. Von der Montanbehörde liege bereits seit dem vergangenen Herbst ein positiver Bescheid vor.
In Salzburg hatte die Landesumweltanwaltschaft Beschwerde gegen die im Jänner erteilte naturschutzrechtliche Bewilligung für die Bohrung in Straßwalchen eingelegt und weitergehende Maßnahmen – etwa beim Amphibienschutz – gefordert. Dies wurde von der Naturschutzbehörde des Landes Ende Februar abgelehnt. Die vorgeschriebenen Auflagen im ursprünglichen Bescheid würden den geltenden Natur- und Umweltschutzstandards entsprechen, so ADX Energy. Nun wurde die Bewilligung rechtskräftig.
Die börsennotierte ADX Energy will in Oberösterreich und Salzburg in den kommenden fünf Jahren in Summe rund 50 TWh Erdgas fördern. Neben Straßwalchen will ADX Energy weitere flache Gasbohrungen in Oberösterreich in Angriff nehmen. Flach heißt, dass nur einige hundert Meter tief gebohrt wird.
Testbohrung in Molln ruht
ADX hat zuletzt beim Finanzministerium einen Antrag für weitere Aufsuchungslizenzflächen gestellt. So soll etwa die Bohrfläche in Molln nahe dem Nationalpark Kalkalpen vergrößert werden. Aktuell sind dort die Testbohrungen unterbrochen, weil Beschwerden gegen die naturschutzrechtliche Bewilligung nachträglich aufschiebende Wirkung zuerkannt wurde. Zugleich dürften erste Ergebnisse nicht den hohen Erwartungen des Unternehmens entsprochen haben.
Auch die ADX-Bohrung „Lichtenberg“ in Sankt Georgen im Attergau war im Herbst 2024 erfolglos eingestellt worden. Die Bohrung habe zwar Gasanzeichen aufgewiesen, die angepeilten Lagerstätten würden jedoch nicht vorliegen, so das Unternehmen.
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