Durch Kosmetikprodukte
Konsumentenschutz warnt vor zu viel Vitamin A
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat vor einer Überversorgung mit Vitamin A gewarnt. Diese berge vor allem für Schwangere und Stillende gesundheitliche Risiken. Vitamin A steckt unter dem Namen Retinol in vielen Kosmetikprodukten, wo es als Anti-Aging-Wirkstoff angepriesen wird.
„Beauty-Influencer auf Instagram und TikTok bewerben unzählige Produkte, die Retinol enthalten. Die Nachfrage bei jungen Frauen hat sich dadurch massiv erhöht“, berichtete der VKI am Mittwoch. „Doch den wenigsten ist bewusst, dass es sich dabei um Vitamin A handelt.“ Zudem würde junge Haut diesen Inhaltsstoff noch gar nicht benötigen.
Das Vitamin hilft bei einer Schwangerschaft, die Entwicklung des Fötus zu kontrollieren. Später gelangt es über die Muttermilch zum Baby. Eine stetige Überdosis erhöhe das Risiko für Fehlbildungen, warnten die Konsumentenschützerinnen und Konsumentenschützer.
Viele junge Frauen beziehen ihre Tipps zur Hautpflege heutzutage von Instagram oder TikTok. Das führt dazu, dass junge Mädchen zu Inhaltsstoffen wie Retinol greifen, die ihre junge Haut noch gar nicht benötigt.
Birgit Schiller, VKI
Ausgewogene Ernährung deckt Bedarf
Die nötige Menge an Vitamin A für den Körper wird durch eine ausgewogene Ernährung abgedeckt. Enthalten ist es etwa in Leber, Eiern, Milchprodukten, einigen Fischsorten sowie als Provitamin in Karotten, Spinat, rotem Paprika und Mangos.
Der Wirkstoff Retinol beeinflusst laut dem VKI das Wachstum der Hautzellen und kann sich positiv auf unreine, geschädigte oder trockene Haut auswirken. Bei einer zusätzlichen Zufuhr durch Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetika sei aber Vorsicht geboten. „Eine langfristige Überdosierung kann chronische Schäden hervorrufen, wie Gelbsucht oder Gelenkschmerzen.“ Auch Haarausfall könne damit zusammenhängen. Retinol in Pflegeprodukten kann zudem die Haut reizen und sie gegenüber UV-Strahlung empfindlicher machen.
EU begrenzt Höchstmenge
Die EU hat nun ein neues Gesetz verabschiedet, das die erlaubten Mengen von Retinol in Kosmetika deutlich reduziert. Künftig muss klar gekennzeichnet sein, ob ein Produkt den Stoff enthält. Auch Kosmetika mit Retinyl Acetate und Retinyl Palmitate, die den neuen Grenzwerten nicht entsprechen, dürfen ab 1. November 2025 nicht mehr zum Verkauf angeboten werden.
US-Gesundheitsminister John F. Kennedy Jr. hat Vitamin A kürzlich als Heilmittel gegen Masern beworben. Es gebe keine Hinweise darauf, dass das irgendeine Wirkung hätte, stellte eine Biologieprofessorin daraufhin richtig.
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