Kennedy-Akten frei

Experte: „Wer Großes erwartet, wird enttäuscht“

Ausland
19.03.2025 14:04

US-Präsident Donald Trump spricht von einem „sehr spannenden“ Material zum Attentat auf den ehemaligen Präsidenten John F. Kennedy, das am Dienstag vom Nationalarchiv veröffentlicht worden ist. Historiker hoffen zwar auf wichtige Puzzleteile, warnen aber vor einer zu großen Erwartung.

„Wer Großes erwartet, wird mit ziemlicher Sicherheit enttäuscht werden“, sagte Larry Sabato, Direktor des Center for Politics an der University of Virginia, der ein Buch über das Attentat verfasst hat. Der Mord am 35. Präsidenten der USA hat über Jahrzehnte zahlreiche Verschwörungstheorien hervorgebracht. Kennedy war am 22. November 1963 in Dallas mit mehreren Gewehrschüssen ermordet worden. Eine Untersuchungskommission kam zu dem Schluss, dass der Attentäter Lee Harvey Oswald allein gehandelt habe. Doch Oswald konnte nie vor Gericht aussagen – nur zwei Tage nach dem Attentat wurde er vom Nachtclubbesitzer Jack Ruby erschossen. 

Die Ermordung von Lee Harvey Oswald (Mitte) durch Jack Ruby (rechts) (Bild: AP/AP (File))
Die Ermordung von Lee Harvey Oswald (Mitte) durch Jack Ruby (rechts)

Bis heute gibt es keine stichhaltigen Beweise, die der offiziellen Version widersprechen. Dennoch hält sich das Misstrauen hartnäckig. Über all die Jahre machten etliche alternative Thesen die Runde – etwa, dass der Kennedy-Nachfolger Lyndon B. Johnson in Verbindung mit der CIA die Strippen bei dem Attentat gezogen habe oder Kuba darin verwickelt gewesen sei. Zudem könnte es einen zweiten Attentäter gegeben haben.

Eine der letzten Aufnahmen vom JFK vor dem Attentat (Bild: AP/Jim Altgens)
Eine der letzten Aufnahmen vom JFK vor dem Attentat

Wusste die CIA mehr über Oswald im Vorfeld des Mordes?
Trumps Minister für Gesundheit und Soziales, Robert F. Kennedy Jr., Sohn von Robert Kennedy und Neffe von John F. Kennedy, glaubt seinen Erklärungen zufolge, dass der amerikanische Geheimdienst CIA in den Tod seines Onkels verwickelt war. Die Behörde hat dies als haltlose Behauptung zurückgewiesen. Aus den von Trump freigegebenen Dokumenten könnte jedoch hervorgehen, dass die CIA mehr über Oswald wusste, als bisher bekannt war. Unklar ist, was die CIA über Oswalds Besuche in Mexiko-Stadt sechs Wochen vor dem Attentat wusste. Dort hatte Oswald die sowjetische Botschaft besucht.

Bisher unveröffentlichte Amateuraufnahmen
Einzelne brisante Dokumente wie ein Memo, demzufolge der damalige Geheimdienstler Gary Underhill behauptete, „eine kleine Intrige innerhalb der CIA“ sei für das Attentat verantwortlich gewesen, dürften das Blick der Öffentlichkeit erblicken. Wenige Monate nach dieser Aussage soll Underhill übrigens Selbstmord begangen haben. Zudem sollen sich auch bisher unveröffentlichte Amateuraufnahmen unter den freigegebenen Dokumenten befinden. Hier steht vor allem der legendäre Hügel „Grassy Knoll“ im Mittelpunkt, von dem aus ein mutmaßlicher zweiter Schütze das Feuer eröffnet haben soll.

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