Geldnot als Motiv – ein 26-jähriger Moldauer wurde wegen einer Schlepper-Fahrt mit Unfall zu insgesamt 3,5 Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist rechtskräftig.
Endstation Landesgericht Eisenstadt heißt es für einen 26 Jahre jungen Moldauer, dessen Strafregister was für ganz Große sein könnte. Im Mai 2023 hat der junge Mann seine ersten beiden Schlepperfahrten unternommen und dabei erstmals die Grenze zum Burgenland passiert. Dort wurde er jetzt auch verurteilt.
„Dringend Geld gebraucht“
Seine Taten streitet er nicht ab – und sein Motiv? Dasselbe, wie bei nahezu allen seiner kriminellen Schlepperkollegen. Er habe dringend Geld gebraucht, weil seine Mutter krank sei und er eine minderjährige Schwester habe, sagt der Mann vor Richterin Birgit Falb und dem Schöffensenat. Sein Vater habe die Familie früh verlassen und so sei er der Einzige gewesen, der Geld nach Hause gebracht habe. „Es tut mir leid, dass ich damals keine andere Möglichkeit gefunden habe, etwas zu verdienen“, betonte er. Schon vor seiner Festnahme habe er beschlossen, „nichts Kriminelles“ mehr zu machen.
Mit Auto gegen Mauer gekracht
Insgesamt sechs Schlepperfahrten gehen auf das Konto des Moldauers. Besonders spektakulär war seine letzte Fahrt im Dezember 2023, wo der Mann zuerst am steirischen Grenzübergang Sulztal mit 140 km/h vor einer Polizeikontrolle davonraste, bei Ehrenhausen im Bezirk Leibnitz eine Straßensperre der Polizei durchbrach und letztlich mit seinem Fahrzeug gegen eine Mauer krachte.
Migranten unverletzt
Die acht Flüchtlinge, die sich im Fahrzeug befanden, blieben bei dem Unfall unverletzt. Dem Schlepper gelang zu Fuß die Flucht. Erst nach einer in Bulgarien abgesessenen Haftstrafe klickten für ihn dann im Herbst 2024 die Handschellen.
Das Urteil: Der 26-jährige Moldauer wurde wegen Schlepperei, versuchter schwerer Körperverletzung, vorsätzlicher Gemeingefährdung und Widerstands gegen die Staatsgewalt schuldig gesprochen und zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist rechtskräftig.
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