Nebenjobs im Visier

Razzia im Rathaus: 320 Mitarbeiter werden geprüft

Kärnten
20.03.2025 06:00

Das Schlaraffenland im Klagenfurter Rathaus soll bald ein Ende haben. 320 der 1650 Mitarbeiter haben zumindest einen Nebenberuf, die müssen nun alle neu bewilligt werden. Der Bürgermeister will so das Vertrauen zur Bevölkerung wiederherstellen. 

Insgesamt 320 Klagenfurter Stadtangestellte haben einen Nebenjob. So weit, so gut – auch in Villach gehen 250 der 1000 Rathausmitarbeiter einem Nebenberuf nach, beim Land Kärnten haben sogar 850 der 3900 Mitarbeiter ein Zweiteinkommen. Aufgrund der Überstundenproblematik in der Landeshauptstadt werden dort nun aber alle Nebenjobs neu geprüft.

Rathaus-Mitarbeiter haben mehrere Nebenjobs
Bürgermeister Christian Scheider verschärft die Richtlinien, bis 30. Juni müssen alle Nebenbeschäftigungen gemeldet werden. Dann entscheiden Experten, ob die Nebenberufe weiterhin erlaubt sind oder abgestellt werden müssen. Und das betrifft nicht nur Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr, sondern alle Abteilungen. „Die Einhaltung dieser Richtlinien ist wichtig, um das Vertrauen der Bevölkerung in den Magistrat aufrechtzuerhalten“, sagt Scheider.  „Missbrauch und Loyalität sind zu prüfen.“

Steigen Überstunden mit Zweitberufen?
Eingereicht werden müssen die Art der Tätigkeit, der Umfang der Arbeit und die Zeit der Ausübung. Viele Mitarbeiter haben sogar mehrere (!) Nebenbeschäftigungen. „Wodurch die eigentliche Beschäftigung leidet und die Überstunden wachsen“, wie ein Insider bestätigt. „Oft steht die Art der Beschäftigung sogar in Konkurrenz zur eigentlichen Tätigkeit im Rathaus.“

Scheider greift durch, viele Mitarbeiter machen ein Vermögen mit Zweitjobs. (Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)
Scheider greift durch, viele Mitarbeiter machen ein Vermögen mit Zweitjobs.

„Es muss gewährleistet sein, dass die Nebenbeschäftigung im Einklang mit der Hauptbeschäftigung bei der Landeshauptstadt Klagenfurt steht und nicht in Konkurrenz zu dieser tritt. Die Loyalität der Mitarbeiter muss gewahrt bleiben. Es ist auch zu prüfen, ob die Nebenbeschäftigung zu einem Missbrauch von Ressourcen oder Informationen des Hauptarbeitgebers führen könnte“, stellt der Bürgermeister klar.

Nebenberufe sollen radikal gekürzt werden
Alle Tätigkeiten im Vorstand, Aufsichtsrat, Verwaltungsrat oder in einem sonstigen Organ einer auf Gewinn gerichteten juristischen Person des privaten Rechts sind ebenso meldepflichtig.

Mit dem neuen Erlass soll die Zeit der Oase für Rathausmitarbeiter und ihre Nebenjobs vorbei sein. Künftig sollen kaum noch Nebenjobs für Rathaus-Mitarbeiter bewilligt werden. 

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