Antrag bei Gericht

Tochtergesellschaften von Benko-Stiftung insolvent

Wirtschaft
19.03.2025 15:55

Rund um Gesellschaften im Nahbereich der Laura-Privatstiftung des insolventen Signa-Gründers René Benko gibt es unangenehme Neuigkeiten: Die Herkules Holding GmbH mit Sitz in Innsbruck und die Herkules Finance Holding GmbH sollen beim Landesgericht Innsbruck Insolvenzeröffnungsanträge gestellt haben. 

Interessant ist in diesem Zusammenhang allerdings, unter welchem Namen die beiden Gesellschaften davor firmierten – nämlich als Laura Holding GmbH und Laura finance Holding GmbH. Die Laura Holding hielt unter anderem 100 Prozent an der Am Hof 2 Hotelbetriebs GmbH, die das Park Hyatt betrieben hatte. Das Insolvenzgericht prüfe nun, ob die Voraussetzungen für eine Insolvenzeröffnung vorliegen würden, wie Kreditschutzverband KSV1870 und Creditreform am Mittwoch mitteilten.

Verkaufsprozess rund um Park Hyatt gestartet
Zuvor war bekannt geworden, dass der Verkaufsprozess rund um das Park Hyatt in der Wiener Innenstadt gestartet worden war. Wie der Konkursverwalter Nobert Abel mitteilte, soll das Hotel bis Mitte des Jahres veräußert werden. Der Wert der Immobilie wurde bereits vor Längerem mit rund 350 Millionen Euro beziffert.

Die Signa hatte das historische Bankenhaus Am Hof von 2009 bis 2014 renoviert. Seither wird das Gebäude als Hotel mit 146 Zimmer unter der Marke Park Hyatt betrieben. (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Die Signa hatte das historische Bankenhaus Am Hof von 2009 bis 2014 renoviert. Seither wird das Gebäude als Hotel mit 146 Zimmer unter der Marke Park Hyatt betrieben.

Forderungen im zweistelligen Millionenbereich
Die Forderungen an die Herkules Holding GmbH und Herkules Finance Holding GmbH sollen sich im hohen zweistelligen Millionenbereich bewegen. Die Anträge standen laut KSV offenbar in Zusammenhang mit Forderungen von Gesellschaften der insolventen Signa-Gruppe gegen die „Laura-Gesellschaften“. Die Anträge seien deshalb gestellt worden, weil es diesmal wohl nicht gelungen sei, die Ansprüche – wie anderswo – zu regulieren.

Die Laura Privatstiftung – als deren Erststifterin die Mutter von Benko, Ingeborg Benko, fungiert – ist mit 42 Prozent die Hauptgesellschafterin der Herkules Holding GmbH. Letztere ist übrigens nicht zu verwechseln mit einer gleichnamigen Mobilienverwaltung in Wien. Kleinere Gesellschaftsanteile halten die Ameria Invest AG (34,9 Prozent), die Fressnapf Luxembourg GmbH (10 Prozent), die AE Familienhold AG (10 Prozent) und der Schweizer Signa-Investor Ernst Tanner, Großaktionär des Schokoladenkonzerns Lindt & Sprüngli, mit 3 Prozent. Die Herkules Holding GmbH ist wiederum die Alleingesellschafterin der Herkules Finance Holding GmbH.

Laura Privatstiftung im Fadenkreuz
Aktuell versucht der Signa-Masseverwalter, Benkos Stiftungsbunkert, darunter auch die Laura Privatstiftung, zu knacken. Zuletzt war man mit einer Klage gegen die Benko-Mutter gescheitert, mit der erreicht werden sollte, dass die Stifterrechte an der Laura Privatstiftung mit Sitz in Innsbruck sowie der Ingbe-Stiftung im liechtensteinischen Vaduz an den Signa-Masseverwalter übergehen und nicht in der Hand der Mutter liegen.

Wie die „Krone“ mehrfach berichtete, gibt es zahlreiche Hinweise darauf, dass René Benko selbst stets die Kontrolle über die beiden Stiftungen behielt, in denen jeweils ein großes Vermögen „geparkt“ sein soll, und Ingeborg Benko quasi nur als „Strohfrau“ vorgeschoben worden sein soll. Allein in der Laura Privatstiftung soll Vermögen im dreistelligen Millionenbereich liegen.

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