Ambulanzen für Frauen

Für weibliche Gewaltopfer heißt es: Bitte warten

Oberösterreich
20.03.2025 10:00

Frauen, die in Oberösterreich Schutz suchen, finden Hilfe in Frauenhäusern, deren Anzahl, wie berichtet, ausgebaut werden sollen. Nicht genug, meinen Grüne und SPÖ, die im derzeit laufenden Landtagsausschuss auf die Errichtung sogenannter Gewaltambulanzen pochen. ÖVP und FPÖ sind zurückhaltend.

„Was in Innsbruck möglich ist, sollte auch in Oberösterreich möglich sein“, meint die Frauensprecherin der oö. Grünen, Dagmar Engl. In der Tiroler Landeshauptstadt gibt es eine Einrichtung, die Engl und ihre Mitstreiterinnen auch hierzulande flächendeckend einfordern: Ambulanzen für von Gewalt betroffene Frauen. „Gewaltopfer benötigen schnelle und qualifizierte Unterstützung, um akute Hilfe zu erhalten und langfristige Folgen zu verhindern. Gewaltambulanzen wären für die Betroffenen die erste, niederschwellige und anonyme Anlaufstelle“, lautet ihr Argument.

In den Ausschuss „verräumt“
Gemeinsam mit der SPÖ hatten die Grünen zuletzt im Landtag einen Dringlichen Antrag dafür eingebracht. ÖVP und FPÖ hatten die Dringlichkeit abgelehnt und den Antrag damit in den zuständigen Ausschuss „verräumt“. Dort wird das Anliegen heute debattiert. 

Was genau sollen Gewaltambulanzen leisten?
Laut Engl sollen sich betroffene Frauen dort unabhängig von einer polizeilichen Anzeige untersuchen lassen können, Verletzungen werden dokumentiert und Spuren gesichert. So würden Gewaltambulanzen auch einen Beitrag zur Beweissicherung und Strafverfolgung leisten. Damit und mit zusätzlicher psychologischer Betreuung könnten Anzeigenerstattungen überlegt werden.

Im Programm der Bundesregierung vorgesehen
Schwarz-Blau argumentiert die Ablehnung der Dringlichkeit damit, dass Gewaltambulanzen ohnehin auch im Programm der neuen Bundesregierung vorgesehen seien. Zudem gebe es bereits ähnlich gelagerte Pilotprojekte, die von der Gerichtsmedizin betrieben werden. „Die gibt es in Wien und Graz, aber nicht in Linz“, merkt Engl an.

Sie will auch nicht auf etwaige Aktivitäten im Bund warten: „Um den Weg abseits von Unsicherheiten abzukürzen, sollte Oberösterreich selbst tätig werden und eine Gewaltambulanz einrichten.“

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