Ukraine als „Mahlzeit“. Das Telefonat zwischen Donald Trump und Wladimir Putin – es wird auch an den Tagen danach weltweit diskutiert. Wie war es wirklich, was hat es wirklich gebracht? Die Meinungen gehen auseinander. Die endgültige Beurteilung wird man ohnehin den Historikern überlassen müssen. So bleibt vorerst nur, die Summe der Meinungen zusammenzutragen. Allein, was man gestern und heute dazu alles in der „Krone“ und auf krone.at zu lesen bekam und bekommt: Von einer Annäherung Putins und Trumps ist einerseits die Rede. Während „Krone“-Außenpolitik-Doyen Kurt Seinitz kommentiert, es gehöre – für Trump – schon „eine gehörige Portion Verblendung dazu, dieses Ergebnis als einen Erfolg zu bezeichnen“, geht es im Bericht von Christian Hauenstein um „die wahren Deals der Präsidenten“ – bei den Verhandlungen sei die Ukraine nur Nebensache, Putin und Trump wollten vor allem große Geschäfte machen. Sehr zutreffend wohl auch das für unsere heutige Ausgabe ausgewählte Zitat zum Tag. Michael Clarke, Militäranalyst am Londoner King's College, sagt: „Die Ukraine sitzt nicht mit am Tisch, sie ist Teil der Mahlzeit.“ Ja, tatsächlich schaut es – obwohl Trump gestern schließlich noch mit Selenskyj telefonierte – so aus, als würde über die Köpfe der Ukrainer hinweg „gedealt“. Und schlimmer noch: Gemeinsam fressen die Herrscher in Russland und Amerika die Ukraine auf …
Nehammer spricht. Ein klares Bild finden die krone.at-User. Bei der gestrigen „Frage des Tages“ zu den Friedensverhandlungen mit Putin „Hat sich Trump überschätzt?“ antwortete eine 80-prozentige Mehrheit mit „Ja“. Und was sagt ein Österreicher, der nach Ausbruch des Krieges innerhalb weniger Stunden, im April 2022, sowohl den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wie danach auch den russischen Präsidenten Wladimir Putin besucht hat? Karl Nehammer, damals Bundeskanzler, aber seit seiner Abdankung völlig aus der Öffentlichkeit verschwunden, bricht gegenüber der „Krone“ sein Schweigen und spricht mit Michael Pichler über seine umstrittene Reise. Sie sei richtig gewesen, ist Nehammer immer noch überzeugt. Diplomatie sei immer essenziell, auch wenn sie manchmal scheitere. Grundsätzlich gelte auch jetzt: „Niemals aufhören, eine Gesprächsbasis mit Russland herzustellen.“ Und was sagt er zu Trumps Telefonat mit Putin und den damit verbunden gewesenen Erwartungen? „Solche Gespräche sollten nie zu große Erwartungshaltungen enthalten.“ Wichtig sei es, auf allen Kanälen ein enges Netzwerk aufzubauen, um eine Waffenruhe zu erreichen. Der Alt-Kanzler betont jedoch: „Aber klar ist auch: Frieden geht nur mit der Ukraine.“ Ja, auch wenn jetzt versucht wird, das zwischen den USA und Russland – siehe oben – „auszudealen“.
Kommen Sie gut durch den Donnerstag!
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