Flugplatz in Flammen
Bisher größte Drohnenattacke im Süden Russlands
Die südrussischen Städte Saratow und Engels sind am frühen Donnerstag nach Angaben der Regionalverwaltung Ziel des bisher größten Drohnenangriffs seit Beginn des Ukraine-Kriegs geworden. Ein Flugplatz nahe einem russischen Stützpunkt für strategische Bomber steht in Flammen.
Bei der nächtlichen Attacke seien mehr als 30 Häuser beschädigt worden, so der Gouverneur der Region. Alle Rettungsdienste seien mobilisiert worden, wie Roman Busargin, weiter erklärte. Es gab demnach mindestens eine verletzte Frau.
Ein Video des brennenden Flugplatzes in Engels:
Beim Angriff sei auch ein Flugplatz in Brand geraten. Auf dem nahegelgenen Militärstützpunkt sind schwere strategische Tupolew Tu-160-Atombomber stationiert. Menschen, die in der Umgebung des Flugplatzes wohnen, dürften Medienberichten zufolge evakuiert worden sein. Nach offiziellen Angaben wurde zudem der Verkehr auf den zivilen Flughäfen Saratow und Engels vorübergehend eingestellt. Für den Landkreis Engels wurde der Katastrophenfall ausgerufen, wie Kreischef Maxim Leonow mitteilte.
Russland wirft der Ukraine vor, die mit US-Präsident Donald Trump vereinbarte Aussetzung der Angriffe auf Energieanlagen zu unterlaufen. „Es ist völlig klar, dass es sich um eine weitere Provokation handelt, die speziell vom Kiewer Regime vorbereitet wurde und darauf abzielt, Friedensinitiativen zu stören“, sagt die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, mit Blick auf den Brand eines Öldepots in der südrussischen Region Krasnodar. Nach russischer Darstellung ist das Öllager durch einen Angriff ukrainischer Drohnen in Brand gesteckt worden.
Unter Vermittlung von US-Präsident Donald Trump haben Russland und die Ukraine zwar zugesagt, vorübergehend die gegenseitigen Angriffe auf Energieanlagen einzustellen. Der Minimalkompromiss ist aber auf Ziele dieser Art begrenzt und der Zeitpunkt des Inkrafttretens unklar. Beide Länder überziehen sich immer wieder mit Attacken von Kampfdrohnen, wobei die Opfer in der Zivilbevölkerung und die Schäden an der Infrastruktur in der Ukraine ungleich größer sind als in Russland.
Das russische Verteidigungsministerium hatte laut TASS zuvor mitgeteilt, dass im Verlauf der Nacht in verschiedenen Regionen des Landes mehr als 130 ukrainische Drohnen abgeschossen worden seien – mehr als 50 davon in Saratow, 40 in Woronesch sowie Dutzende weitere in den Regionen Belgorod, Rostow, Kursk, Lipezk und über der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim.
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