Inmitten der beeindruckenden Landschaft am Fuße des Kilimandscharo verbindet das Africa Amini Alama Projekt der österreichischen Ärztinnen Christine und Cornelia Wallner nachhaltige Hilfe mit authentischen Erlebnissen: Eine Reise mit Sinn, bei der Abenteuer auf Hilfe trifft. Wie gelebte Solidarität und gegenseitiger Austausch eine ganze Region prägen.
Wie aus dem Nichts steht sie plötzlich da. Kaum angekommen in Tansania, erblicken wir unsere erste Giraffe schneller als gedacht. Eigentlich wollen wir zum Abendessen, aber auf der Fahrt durch hohes Gestrüpp in Arusha macht uns das grazile Tier einen Strich durch die Planung. Zugegeben, einen sehr willkommenen. Genüsslich und gelassen nascht sie am Akazienbaum, während wir Touristen im Jeep aufgeregt die Kameras und Handys zücken.
Noch haben wir keine Ahnung, dass uns in den nächsten Tagen noch zahlreiche ihrer Artgenossen vor die Linse spazieren werden. „Das ist Hans“, lacht Cornelia Wallner-Frisee, „wir befinden uns ja am Rande des Nationalparks, da begegnet man natürlich des Öfteren dem einen oder anderen Tier. Die wandern gerne herum, und es kann schon passieren, dass sie vor deinem Auto oder Haus auftauchen.“
Wenn Giraffen durchs Fenster blicken
Hans ist sozusagen ein Wiederholungstäter und daher für Cornelia ein alter Bekannter. „Manchmal kann man die Wildtiere auch direkt von den Terrassen unserer Ferienhäuser, der Hillside Retreats, sehen“, erzählt sie. Also Augen aufhalten morgen in der Früh. Als ob der atemberaubende Blick über den Arusha-Nationalpark in der Maasai-Region, mit dem Mount Meru und dem Mount Mukuru, sowie die Stimmung des Regenwaldes nicht schon genug der perfekten Untermalung und Einführung in die afrikanische Landschaft wären.
Eigentlich wollte uns Cornelia aber was anderes zeigen. Wir werden in der Tourismusschule von Africa Amini Alama erwartet. Die Hilfsorganisation, die 2009 von Cornelias Mutter, Christine Wallner, gegründet wurde. Angefangen hat alles unter einem Maulbeer-Feigenbaum, wo die Allgemeinmedizinerin ihre Zelte aufschlug, nachdem sie in ihrer Pension ihr ganzes Hab und Gut verkauft hatte, nach Tansania zog und Patienten behandelte.
Mit den Jahren und mit der Liebe zu dem ostafrikanischen Land wuchsen auch die zahlreichen Projekte: Africa Amini Alama betreibt heute mehrere Schulen, ein Krankenhaus und ein Waisenhaus. Helfen bedeutet für die Wallners vor allem „Hilfe zur Selbsthilfe“. Menschen zu ermutigen, durch die Unterstützung Eigenverantwortung zu übernehmen und selbstständig weiterzugehen.
Mit dem Urlaub gutes tun
Aus dem Auftrag wurde aber auch ein Austausch in Form eines einmaliges Tourismusprojekts (Africa Amini Life), zu dem mittlerweile auch Gästehäuser und Lodges für Urlauber, die fernab der Touristenpfade authentische Erlebnisse im Land der Maasai haben wollen, gehören. Die Mitarbeiter kommen aus der eigenen Schule – so wie zum Beispiel Karen und Anna, die sich auf ihren zukünftigen Beruf in einem Hotel vorbereiten und voller Begeisterung das Drei-Gänge-Menü präsentieren.
„Erfahrungen mit Wirkung“ nennt es Cornelia. Denn die Erlebnisse, die Gäste hier haben, und die Einnahmen sorgen in der einheimischen Bevölkerung für einen dauerhafte Effekt. „Alle Übernachtungen sowie Aktivitäten oder Ausflüge kommen direkt unseren sozialen, medizinischen und Bildungsprojekten zugute“, so Cornelia, die mittlerweile die Organisation leitet und seit Jahren mit ihren zwei Kindern bei den Maasai in Momella lebt. Deutsch, Englisch und Swahili begleiten sie in ihrem Alltag.
Zähneputzen mit Zebras
Schon die Fahrt zur Original Maasai Lodge der Wallner-Frauen ist ein Erlebnis für sich. Mit viel Glück gibt es zumindest eine Schotterpiste. Aber das eigentliche Abenteuer wartet zuerst im tiefsten Maasai-Land auf uns. Zum Sonnenuntergang geht es in die Sinya, ein Naturschutzgebiet, in dem wir in der Savanne im Zelt übernachten werden. Bevor wir uns in das Schlafgemach mit weichen Matratzen verkriechen, erzählt uns Lucas, unser Führer, beim Lagerfeuer aus seinem Maasai-Alltag und dass wir hier trotz freier Wildbahn sicher sind.
Der Schlaf ist trotzdem ein eher leichter. Zu spannend sind die Geräusche ums Zelt herum. „Sehen uns die Elefanten eigentlich in der Nacht? Spazieren Giraffen mit ihren langen Beinen über die Zelte drüber? Und meiden die Hyänen das Lagerfeuer wirklich? Und: Hab ich das Zelt auch komplett zugemacht?“, sind nur ein paar Gedanken, mit denen man sich in den Schlaf wiegt und versucht, den Gang auf das Toilettenzelt doch lieber in die Morgendämmerung zu verlegen.
BESTE REISEZEIT: Ende Mai bis September
UNTERKÜNFTE von Africa Amini Life:
ALLE INFOS: www.africaaminilife.com
Die Tierwelt zeigt sich erst am frühen Morgen so richtig. Zum Glück, denkt sich so mancher, als er aus dem Zelt schleicht. Beim Zähneputzen tummelt sich eine Herde Zebras im Hintergrund. Dahinter hat Lucas auch schon Elefanten erblickt. Mit dem Jeep geht zu weiteren Tierentdeckungen. Neben Elefanten und Giraffen bekommen wir diesmal auch Gnus, Gazellen, Hyänen, Warzenschweine und vieles mehr vor die Linse. Dazwischen überquert man auch so ganz nebenbei immer wieder die Grenze zu Kenia.
Endlich zeigt sich der Kilimandscharo
Und endlich zeigt sich das Wahrzeichen Tansanias ohne Wolken: Während sich zwei Elefanten an einem Baum reiben, hätten wir ihn fast „übersehen“: Der Kilimandscharo oder „Kili“, wie Einheimische und Bergsteiger den schlafenden Vulkan und höchsten Berg Afrikas auch liebevoll nennen, präsentiert sich bei der Abfahrt noch in seiner vollen Pracht.
Angekommen in der Maasai-Lodge, fühlt man sich wie in einer Boma, einem traditionellen Maasai-Dorf. Geschlafen wird in Lehmhütten, die ausschließlich von den Frauen der Volksgruppe errichtet werden, mit westlichem Komfort und Solarstrom ausgestattet sind. Auch hier gilt: Zimmer mit besonderer Aussicht – denn wie könnte es anders sein, vor den Terrassen spazieren hin und wieder Zebras und Co. vorbei.
Africa Amini Alama: „Ich glaube an Afrika“
Im Jahr 2009 gründete die Wiener Ärztin Christine Wallner nach ihrer Pensionierung den Verein Africa Amini Alama – frei übersetzt „Ich glaube an Afrika“. Gemeinsam mit ihrer Tochter Cornelia Wallner-Frisee baute sie ein Krankenhaus, mehrere Schulen sowie Werkstätten u.a. für Tischler, Mechaniker oder Maurer. Jedes Projekt wird von den mittlerweile über 300 einheimischen Mitarbeitern unterstützt und geführt.
Das Tourismusprojekt Africa Amini Life steht für sinnstiftendes Reisen. Alle Übernachtungen sowie Aktivitäten oder Ausflüge, die über Africa Amini Life gebucht werden, kommen direkt den sozialen, medizinischen und Bildungsprojekten von Africa Amini Alama zugute.
Spendenkonto & Patenschaften für Waisen- oder Schulkinder:
IBAN: AT141200051846031508
Info: www.africaaminialama.com
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