Trumps Wunschinsel ist in aller Munde. Eine kulinarische Arktis-Reise zwischen Inuit-Tradition und dem dänischen Wohlfühlfaktor Hygge.
Der arktische Frühling ist kurz, vielleicht wohnt ihm deshalb ein besonderer Zauber inne. Wenn nach der Dunkelheit der Wintermonate nördlich des Polarkreises die Tage länger werden, tauen auch die Menschen in Grönland auf.
Die Nationalgerichte Suaasat und Mattak 80 Prozent der 57.000 Einwohner sind Inuit. Die meisten von ihnen leben in der Hauptstadt Nuuk. 1728 wurde der Ort vom norwegischen Missionar Hans Egede unter dem Namen Godthåb gegründet. Im Zentrum prägen auch heute noch historische Holzhäuser das Bild.
Auch beim Thema Essen setzen die Einheimischen weiter auf Tradition. Das Land, das zu mehr als drei Vierteln von Gletschern überzogen ist, war stets durch die sogenannte Fängergesellschaft geprägt. Das Leben jedes Einzelnen hing davon ab, dass der Fang oder die Beute geteilt wurde. Und so gibt es auch heute kaum einen Grönländer, der in seiner Freizeit nicht die Angel auswirft, Fallen aufstellt oder auf die Pirsch geht.
Die Nationalspeise ist Suaasat, ein gehaltvoller Eintopf mit Kartoffeln oder Rollgerste. Er wird für Gäste in der Regel mit Lamm oder Rentier zubereitet.
„In traditionellen Haushalten“, erklärt der dänische Wildtier-Forscher Carsten Egevang, „wird das Gericht aber auch heute noch mit Robbenfleisch gekocht.“ Tierschutzinitiativen zum Trotz dürfen die Meeressäuger hier weiter uneingeschränkt bejagt werden – als kulturelles Zugeständnis an die Ureinwohner. „Die Bestände“, so der mehrfach ausgezeichnete Dokumentarfilmer, „sind nicht gefährdet.“
Anders verhält es sich bei einem anderen umstrittenen Gericht, Mattak. Die Walschwarten werden mittlerweile nur noch zu speziellen Anlässen serviert, für den Fang gibt es strenge Auflagen.
Auch im Bereich der konventionellen Küche hat sich einiges getan, speziell in Nuuk. Haute Cuisine wird im Sarfalik kredenzt. Als Vorspeise gibt es Kabeljau mit Fenchelschaum, zum Hauptgang Moschusochsen-Filet und als Dessert ein zart schmelzendes Moltebeeren-Parfait. Für eine Flasche Wein legt man hier jedoch 100 Euro auf den Tisch!
Eismeerkrabben bei Kerzenlicht geniessenDeutlich günstiger geht es ums Eck im Café Esmeralda zu. Die Fischsuppe mit Krabben und Jakobsmuscheln kostet zwar immer noch 135 Kronen, umgerechnet 18 Euro, man bekommt aber einen riesigen Topf, der sättigt.
Neben Nuuk lockt auch Ilulissat immer mehr Besucher an. In der Stadt der Eisberge in der Diskobucht lässt man sich am besten im Hotel Arctic verwöhnen. Im hiesigen Restaurant gelten die Eismeerkrabben mit Engelwurz- Vinaigrette als Geheimtipp.
Als Hygge würden Dänen die Atmosphäre bezeichnen. Bei Kerzenlicht und in flauschigen, mit Schaffell überzogenen Sofas kann man rasch vergessen, dass draußen der Arktis-Wind bläst und es immer noch Minusgrade hat.
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